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Zeit: -1.-0.2013
Ort: Augsburg - Spectrum
Internet:
http://www.barclayjamesharvest.co.uk
Barclay James Harvest sind derzeit mit zwei Versionen unterwegs. Die eine Version ist mit John Lees, die andere mit Les Holroyd unterwegs. Da Les Holroyd die Stimme von BJH ist und ich weder die eine noch die andere Version bisher live gesehen habe, entschloss ich mich für die Variante mit der Originalstimme.
An dem Abend ist das Spectrum schon gut gefüllt, aber nicht ausverkauft. Um Punkt 20.00 geht das Licht aus und BJH mit dem Urgestein Les Holroyd betreten die Augsburger Bühne. Bei glasklarem Sound und einer wahnsinnig gut eingespielten Band wird sehr schnell klar, dass den Musikern viel daran gelegen ist, die Songs mit einem guten, transparenten Sound unters Publikum zu bringen. Bereits an zweiter Stelle kommt das unvergleichliche „Mockingbird“. Les Holroyd ist gut bei Stimme und die Band veredelt den Song mit treffsicherem Background-Gesang. Der Bass von Les Holroyd klingt klar, aber durchdringend und ist sehr prägnant im Gesamtsound. Les Holroyd ist erfreut darüber, dass so viele Leute gekommen sind. Er bedankt sich im Laufe des Abends mehrmals beim Publikum und man merkt ihm und seiner Begleitband an, dass sie es genießen, auf der Bühne zu stehen. Das Augsburger Publikum macht es den Jungs natürlich auch leicht und applaudiert nach jedem Song, was das Zeug hält.
Die übrigen Musiker sind ebenfalls mit Begeisterung bei der Sache. Vor allem Gitarrist Mike Byron veredelt das komplette Konzert mit seinem coolen, an David Gilmour angelehnten Gitarrenspiel. Keyboarder Colin Browne ist ein Sympathiebolzen alter Schule, spielt sehr gut und sieht dem verstorbenen Kill Bill-Darsteller David Carradine sehr ähnlich. Die Zeit vergeht wie im Flug - ein Indiz für ein gutes, abwechslungsreiches Konzert. „Poor Man’s Moody Blues“ und das rockig vorgetragene „Sip Of Wine“, bei dem das Augsburger Publikum sehr gut mitgeht, beenden den ersten Teil des Konzerts. Als wahres Multitalent entpuppt sich Steve Butler, der akustische Gitarre, Bass, Keyboard und E-Gitarre spielt. Außerdem steuert er zu jedem Song einen absolut treffsicheren Background-Gesang bei.
Nach 45 Minuten macht die Band ca. 30 Minuten Pause, und dann geht es mit ein paar Songs im Akustikstil weiter. Die Songs sind teilweise sehr country- bzw. folklastig arrangiert, was der Stimmung jedoch keinen Abbruch tut. Je länger das Konzert dauert, desto rockiger werden die Songs. „Tonight’s Gonna Be The Night“ ist für mich das absolute Highlight des Konzerts, bei dem die Band richtig amtlich rockt und sämtliche Musiker mit einem breiten Grinsen auf der Bühne stehen. Die Stimmung ist klasse und unter großem Jubel des Augsburger Publikums gehen die sympathischen Engländer von der Bühne. Da bleiben sie nicht besonders lange - Augsburg möchte eine Zugabe und die bekommen sie auch in dem wohl bekanntesten Song der Band: „Hymn“. Auch hier ist die Stimmung gigantisch und BJH lassen sich noch zu dem Klassiker „Life Is For Living“ hinreißen. Der wird auch etwas rockiger präsentiert als auf CD und verbreitet beste Laune unter den anwesenden Rockfans.
Nach 90 Minuten Spieldauer ist das Konzert leider schon viel zu früh vorbei. Ich hätte noch ewig zu hören können - es war wirklich gigantisch! Auch wenn die Musiker und Les Holroyd mittlerweile in die Jahre gekommen sind, die pure Magie der Songs können sie immer noch spielend reproduzieren. Im Gegenteil: Ich finde sogar, dass die Live-Versionen der Lieder die CD-Versionen um Längen schlagen und die Songs live um einiges rockiger und satter rüberkommen. Daumen hoch für Barclay James Harvest!
ungefähre Setlist Augsburg:
Intro
Who Do We Think We Are?
Mocking Bird
The Time Of Our Lives
Ring Of Changes
Crazy City
Poor Man’s Moody Blues
Sip Of Wine
Fly Away
Love On The Line
Victims Of Circumstances
That Was Then ... This Is Now
Tonight’s Gonna Be The Night
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Hymn
Life Is For Living
Stefan Graßl
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