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Info
Zeit: 05.01.2012
Interview: E-Mail
Stil: Jazz, Fusion
Internet:
http://www.titopascoal.com/
http://www.yamaha.com/artists/artistdetailb.html?CNTID=5803103&CNTYP=ARTIST
http://www.cdbaby.com/cd/timtitopascoal
http://www.reverbnation.com/titopascoal
Tito Pascoal ist Schlagzeuger, gerade einmal 17 Jahre alt und hat gerade seine zweite CD The Sun Stood Still veröffentlicht. Wie schon beim Debüt waren wieder hochkarätige Mitmusiker am Start, wie Bob Mintzer und Tom Kennedy. Grund genug, dem sympathischen Künstler ein paar Fragen zu stellen.
Hallo Tito, würdest Du unseren Lesern ein wenig über Dich und Deine musikalische Karriere erzählen, da man dich in Deutschland kaum kennt?
Hallo und danke, dass wir ein Interview machen können. Die meisten kennen mich und meine Arbeit, seit der Veröffentlichung meiner ersten CD Walk The Walk. Ich war da gerade 12 Jahre alt und war wirklich glücklich, weltbekannte Jazzmusiker auf der Platte zu haben. Gleich darauf bin ich auf Tour gegangen, auch in Europa, und bekam super Reaktionen vom Publikum. Das mache ich immer noch und hoffe, dass ich das noch viele Jahre machen kann.
Du bist ja immer noch ein ‚Teenager‘ (gerade einmal 17 Jahre alt) und ein sehr talentierter Schlagzeuger. Wann hast Du mit dem Schlagzeug-Spiel angefangen?
Ich habe mit 6 Jahren angefangen und habe viel Gospel Musik in der Kirche gespielt. Ich habe vor allem dadurch gerlernt, dass ich Aufnahmen angehört habe und mir andere Schlagzeuger angeschaut habe. Ich bekam auch schon früh in meinem Leben Anleitungen und Tipps von meinem Vater, der ja auch ein Musiker ist, wie du weißt.
Hattest Du Lehrer und / oder eine ‚akademische‘ Ausbildung oder hast Du Dir alles selbst beigebracht? Hast Du Pläne in Zukunft noch zu studieren?
Nein, ich hatte nie einen wirklichen Lehrer. Ich hatte für etwa ein Jahr einen privaten Ausbilder, vor allem um die Notation des Schlagzeugs zu erlernen, ich hatte auch mal Unterricht bei Dave Weckl nach meinen ersten Projekt und bei Kenwood Dennard, als ich in Bosten lebte und - ich war da wahrscheinlich gerade 7 Jahre alt - wir uns in Berklee getroffen haben. Vor ein paar Jahren war ich auch eingeladen einige Meisterkurse mit solch großen Schlagzeugern wie Peter Erskine, Dave Weckl, JoJo Mayer und Thomas Lang zu besuchen. Ich habe Pläne, meine musikalische Ausbildung zu vertiefen und werde bald das College besuchen.
Wie würdest Du selbst Deinen Spielstil beschreiben?
Ich glaube nicht, dass ich das schon weiß. Ich bin immer noch dabei, neue Musikstile zu entdecken und mein musikalischer Geschmack verändert sich immer wieder, wenn ich neue Musik entdecke und so verändert sich natürlich auch mein Stil. Meine Ausdrucksweise ist meine musikalische Stimme wenn ich Schlagzeug spiele. Mit der Zeit, wenn ich noch weitere Stile besser kennen lerne und diese auch erkunden kann, wird diese Stimme etwas klarer werden, das ist ein lebenslanger Prozess.
Walk The Walk wurde unter Deinem Namen veröffentlicht. Bei der neuen 4-Song Platte The Sun Stood Still steht Tim & Tito Pascoal auf dem Cover. Gibt es dafür einen bestimmten Grund?
Nun, Walk The Walk war ein Projekt, das für meine damaligen Fans bestimmt war. Ich war gerade 10 Jahre alt als ich begann, regelmäßig aufzutreten. Wir hatten da diese Funk, Jazz und R&B Band und die Leute haben immer nach einer CD gefragt. Wir haben sie eigentlich für unsere Stammfans eingespielt, auch wenn wir schon einige Eigenkompositionen spielten, die musikalisch schon ausgereifter waren, mehr in Richtung Jazz und Weltmusik. Stücke wie “Walk The Walk“ oder “Ca Ten“, meine Favoriten auf dem Album.
Du hast - und tust es immer noch - mit solch großartigen Musikern wie Bob Mintzer, Tom Kennedy und Dave Weckl gearbeitet. Wie bist Du mit ihnen in Kontakt gekommen?
Das ist ganz einfach. Ich kannte sie und habe sie einfach eingeladen, bei den Aufnahmen mitzumachen. Zuerst dachte ich, dass mich das total nervös machen würde, weil ich ja noch so jung war, aber sie haben mich sehr unterstützt und mich akzeptiert. Ich war schon sehr sehr aufgeregt! Wir haben auf der neuen CD The Sun Stood Still wieder mit Bob Mintzer und Tom Kennedy zusammengearbeitet.
Kannst Du uns etwas mehr über den kreativen Prozess erzählen, wenn Du mit diesen Musikern zusammen spielst?
Es war großartig!!! Ich gebe dir ein Beispiel: Wir haben an den Aufnahmen zum Song “Isabella“ gearbeitet als wir plötzlich eine Idee hatten. Wir wussten, dass Russell Ferrante mit den YellowJackets in der Stadt war und haben ihn einfach gefragt, ob er nicht das Piano bei diesem Song spielen will. Am nächsten Nachmittag hat er ihn eingespielt und den Take von meinem Vater ersetzt. Das war toll, denn mein Vater und ich lieben die Musik und die Kompositionen der YellowJackets. Es war toll, ihn bei den Aufnahmen dabei zu haben und natürlich bin ich auch gleich nochmal ins Studio gegangen, um die Drums nochmal neu aufzunehmen.
Dein Vater Tim spielt die Keyboards und hat alle Songs für The Sun Stood Still geschrieben. Gibt es da vorgegebene Arrangements oder ist es für Dich und die anderen Musiker möglich, noch Einfluss auf die Struktur der Songs oder die Arrangements zu haben?
Nein, da gibt es immer Raum für Diskussionen und Einflüsse der Mitmusiker. Die CD war als Duo-Projekt vorgesehen. Nun, die Songs wurden von meinem Vater schon zwischen 2007 und 2008 geschrieben und produziert. Er dachte damals über eine Solo-CD nach, das er aber nie abgeschlossen hat. Er hatte aber schon einige Sachen mit Bob Mintzer, Tom Kennedy, Richard Bona, Mauricio Zottarelli und Gustavo A. Brasil aufgenommen. Dave Weckl war für das Schlagzeug vorgesehen. Ich mochte die Songs und so haben wir ein paar Änderungen vorgenommen, Evan Marien am Bass dazu genommen und das ist nun unser neues 2011er Projekt. Beim nächsten Album wirst du noch deutlich mehr Einfluss von der Band hören können.
Was denkst Du über die Möglichkeiten des Internets, speziell für Dich als unabhängigem Künstler?
Es ist großartig, ein tolles Medium um deine Musik zu präsentieren und Kontakte herzustellen. Manchmal wird man davon aber auch überrannt.
Du bist jetzt offizieller Endorser für Yamaha. Hast Du das Gefühl, dass sich für Dich dadurch etwas verändert hat, z.B durch mehr oder bessere Promotion, neue Kontakte zu anderen Musikern oder innerhalb des Musikbusiness?
Ich bin mir nicht sicher, aber ich freue mich sehr darüber, solche tollen Drums spielen zu können und Teil einer großen Familie zu sein. Ich habe von Anfang an Yamaha gespielt, daher bedeutet mir es sehr viel, zur Familie zu gehören. Danken für die ganze Unterstützung und die tollen Drums!
Wirst Du in Deutschland touren, um The Sun Stood Still zu promoten?
Ja, im Sommer 2012. Ich freue mich sehr darauf.
Noch etwas, das Du unseren Lesern sagen möchtest?
Danke für all Eure Liebe und Unterstützung. Ich würde Euch gerne bei meinen Shows sehen und Euch persönlich ‚Hallo‘ sagen.
Gott segne Euch alle.
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