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Titel: A Wizard a true Star. Todd Rundgren in the Studio (engl.)
Verlag: Jawbone / Edition Olms, 2011
ISBN: 3-283-01196-6
Preis: € 19,99
320 Seiten
Wer Todd Rundgren ist? Vor der Lektüre von A Wizard a true Star hätte ich darauf nur eine sehr undeutliche Antwort geben können. Vor Jahren hatte ich den Song „Caravan“ von Todd Rundgren’s Utopia mal eher zufällig im Radio mitgeschnitten. Seitdem hatte der Name Rundgren einen grundsätzlich positiven Klang in meinen Ohren, aber sonst, ….
Paul Myers hat mich nun belehrt, dass der Kanadier zu den ganz großen Knöpfchendrehern in den 70ern und 80er Jahren gehörte, ein Zauberer im Tonstudio, auf dessen Meisterwerken sein Namen nicht groß vorne auf dem Cover steht, sondern bei den Credits, die enthüllen, wer für den Sound und die Produktion des jeweiligen Albums zuständig war.
Grand Funk Railroad, Cheap Trick, Patti Smith, XTC, Hall & Oates, the psychedelic Furs, die Sparks, die New York Dolls, die Tom Robinson Band, the Tubes, Rick Derringer und Steve Hillage. Viele Künstler mit deutlich prominenteren Namen, als Rundgrens eigene Bands, wie Nazz oder eben Utopia, sind von Todd Rundgren in den letzten 40 Jahren akustisch in Szene gesetzt.
Natürlich liest sich so ein Buch anders, als eine „normale“ Musikerbiographie. Das übliche Abhandeln von Gitarristenwechsel, Touranekdoten und Chart(miss)erfolgen spielt in A Wizard a true Star nur eine untergeordnete Rolle. Manchmal identifiziert sich Rundgren offenbar sehr mit der Band, die er gerade produziert. Manchmal ist er schlicht die „hired Gun“, von der Plattenfirma eingekauft, nicht zuletzt deshalb, um der gerade gepushten Band mit seinem guten Namen einen zusätzlichen Schub zu geben.
Den guten Namen hatte Rundgren erst einmal unter den Musikern. Gerade was neue Technik anbelangte, war er der Konkurrenz häufig eine ganze Nase voraus. Wenn Myers den Leser miterleben lässt, wie sich Rundgren auf einen neuen Synthesizer oder ein neues Effektgerät stürzt, dann hat das etwas von einem Kind, das unterm Weihnachtsbaum die neuen Spielzeuge ausprobiert. Und natürlich mussten die neuen Zauberkisten dann auch möglichst sofort eingesetzt werden.
Zum Glück fand Rundgren dabei mit oft fast schlafwandlerischer Sicherheit heraus, was zu den von ihm betreuten Gruppen passte und was fehlte, um sie so klingen zu lassen, wie sie klingen wollten. Darin war er so überzeugend, dass ihn sowohl Plattenfirmen, wie Bands häufig einfach mal machen ließen, auch wenn ihnen nicht ganz wohl dabei war.
Ein Beispiel dafür ist die Arbeit, die seinen Namen weit über den inneren Fachkreis hinaus bekannt machte. Von Anfang an sah alles nach einem völlig hoffnungslosen Unternehmen aus. Ein Broadwayproduzent mit einem Faible für die Oper war auf die Idee gekommen, ein Rock-Album zu schreiben, bei dem die Rolle des jugendlichen Liebhabers von einem 150-kg schweren Schauspieler als Sänger gefüllt werden sollte. So was kann natürlich nicht klappen. Am Ende stand eines der meistverkauften Rock-Alben aller Zeiten - Meat Loafs Bat out of Hell.
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