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Das Jubiläumsjahr der ehemals „größten Rockband der Welt“ neigt sich geradewegs dem Ende entgegen. Geradezu passend einen Tag nachdem sich der Tod von Sänger Freddie Mercury zum 20. Mal jährte, erscheint jetzt als quasi-Abschluss die Dokumentation Days of our lives auf DVD und BluRay. Ähnlich den bisherigen, alten Dokufilmen der Video-Produzenten Rudi Dolezal und Hannes Rossacher war auch diese eine Auftragsarbeit für das Fernsehen. Rhys Thomas und Simon Lupton bekamen von der Band selbst und der BBC den Auftrag eine zweistündige, „ultimative“ Banddokumentation zu erstellen.
Und das ist den Herren überraschend gut gelungen. Kompakt zusammen geschnürt zeigt der Film die Geschichte von den bescheidenen Anfängen, als Roger Taylor und Brian May unter dem Namen Smile musizierten, bis zum Ableben ihres großen Sängers und den darauf folgenden Arbeiten an ihrem letzten Album Made in Heaven. Als Fan erfährt man dabei erwartungsgemäß nicht allzu viel Neues, denn in Kürze der Zeit ist es auch nicht möglich allzu sehr in die Tiefe zu gehen. Trotz allem wurden zahlreiche unterhaltsame, zum Ende hin auch tragische Anekdoten verarbeitet. Dabei stellt man fest, dass die Bandmitglieder nicht immer einer Meinung waren. Das fängt schon damit an, dass Taylor die früheren Auftritt bei Top of the Pops eher zweifelhaft in Erinnerung hat und May es als tolle Sache und große Chance erachtete. Zumindest in letzterem Punkt hatte er Recht. Denn mit der 1974er der Single „Killer Queen“ und dem Erscheinen auf der Mattscheibe kam die Karriere der Band erst richtig ins Rollen.
Erzählt wird das Ganze anhand von massenweise alten und neuen Interviewschnipseln sowie vielen Ausschnitten von Live- und Fernsehauftritten. Neben alten, oftmals bereits bekannten Gesprächsausschnitten, sind vollem die neu geführten Stellungnahmen interessant. Neben Roger Taylor und Brian May (John Deacon hält sich nach wie vor zurück) kommen hier unter anderem die beiden Produzenten Roy Thomas Baker und Reinhold Mack, die Manager John Reid und Jim Beach und der langjährige Roadie Peter Hince zu Wort. Dabei berichtet man nicht nur über die gemeinsam erarbeiteten Erfolge, sondern es kommen auch kritischere Themen wie zum Beispiel die kreativ schwierige Zeit zu Beginn der 80er Jahre oder der Auftritt im südafrikanischen Sun City zur Sprache.
Besonders emotional wird der Film als die Krankheit von der spätere Tod von Freddie Mercury zu Wort kommt. Wie konterte er 1986 im Wembley Studio noch auf die aufkommenden Auflösungsgerüchte noch? „We’ll stay together ’til we fucking die!“ Noch heute lassen sich dabei bei den ehemaligen Begleitern Tränen nicht vermeiden und auch als Zuschauer fühlt man sich berührt. Und das sollte eine gute Dokumentation doch übermitteln: nicht nur nackte Infos, sondern auch noch etwas mehr. Und das haben die Macher von Days of our lives geschafft.
Weiter mit auf der DVD sind ein paar neu erstellte Video-Clips alter Songs mit bisher unbekannten Aufnahmen und weitere Dokuteile, welche keinen Platz in der TV-Version fanden. Fans sollten hier unbedingt zur BluRay-Version, da sie davon wesentlich mehr Material enthält.
Mario Karl
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