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Es gibt einges zu sagen, zu dem Ort, an dem ich mir dieses Album gekauft habe. Aber das spare ich mir für die kommende Ausgabe auf. In diesem Monat drehen sich meine Erinnerungen um die Tatsache, dass ich mir gerade dieses Album gekauft habe.
Denn in meinem Plattenschrank ist dieser Musikstil zwischen Soul und Jazz und etwas Rock zumindest vor 25 Jahren noch eher spärlich anzutreffen gewesen. Und in den ersten Monaten als CD-Player-Besitzer waren die Ankäufe von CDs doch noch sehr überlegt. Mit 35 DM war diese Japan-Pressung von Soul Shadows auch alles andere als ein günstiges Schnäppchen.
Der Grund für den Kauf ist ganz klar auszumachen. Er heißt „Street Life“ - und das nicht nur, weil das ein sensationeller Song ist.
In unserer Gemeinde hatte ich - bereits einige Jahre zuvor - den Spitznamen „El Cassetto“ verpasst bekommen. Hintergrund war mein Wirken als Disc Jockey. Wir hatten in der Gemeinde natürlich keine Plattensammlung. Also musste alles, was gespielt wurde, privat mitgebracht werden. Grundsätzlich kein Problem. Nur gab es damals klare Werte. Chart-Musik war Schrott. So was hörte, und vor allem kaufte man nicht.
Also waren Scheiben von Yes, Supertramp, Genesis, Rainbow, Status Quo und und und reichlich vorhanden. Auf die Tanzfläche aber gehörten, zumindest in den früheren Stunden der Disco, eben auch Ottawan, Lipps Inc., Peter Kent, Boney M., Hot Cocolate, Kenny, Mud und was in in den späten 70ern und frühen 80ern sonst so in den Radios lief.
Und an dieser Stelle kam El Cassetto ins Spiel
Mit großer Begeisterung habe bei der WDR-Schlagerralley, dem NDR2-Club-Wunschkonzert mit Günter Fink, Mal Sondocks Hitparade und einigen anderen Sendungen vor dem Radio gesessen und mitgeschnitten. Das Ergebnis: eine wachsende Anzahl C-90er Cassetten, auf denen eben u.a. das oben genannte nötige Disco-Material zu finden war.
Auch „Street Life“ von den Crusaders fiel für mich lange Zeit noch in den Bereich des Disco-Sounds. Der Kauf von Soul Shadows bedeutet daher eine doppelte Zäsur. Zum einen begann ich langsam auch beim CD-Kauf in Richtung Disco-Einsatz zu denken; zum anderen markiert es ein Begreifen, dass hinter dem Disco-Massen-Sound mit Soul und Funk ernst zu nehmende Musik exisierte.
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