Reviews
Beyond magnetic (EP)
Info
Musikrichtung:
Thrash Metal
VÖ: 27.01.2012 (Vertigo / Mercury / Universal) Gesamtspielzeit: 29:10 Internet: http://www.metallica.com |
Hier gibt’s ein wenig Öl auf die Wogen!
Für das gemeinsam mit Lou Reed eingespielte Album Lulu haben Metallica mal wieder reichlich Prügel einstecken müssen, nachdem das 2008er Album Death magnetic gerade erst die Gemüter beruhigt hatte, die in den Vorgänger-Alben der 90er und 00er Jahre üblen Verrat an der reinen Thrash-Lehre der 80er gesehen hatten.
Offenbar wollen Metallica die Wogen dieses Mal möglichst schnell wieder glätten. Mit Beyond magnetic wird es noch mal einen Schritt mehr true, als mit dem eigentlichen Album. 14 Stücke hätten sie damals aufgenommen, lassen die Thrasher wissen. Von denen hätten es aber nur 10 auf’s Album geschafft. Jetzt werden die vier fehlenden Nummern nachgereicht - bereits im Dezember digital an die Fan Club Mitglieder; jetzt auch per CD und für’s gemeine Volk. Geliefert werden keine Hochglanzprodukte, sondern die Rough Mixe, die vor der Endproduktion des Albums im Studio entstanden sind.
Beyond magnetic lohnt sich! Der 4-Tracker enthält kein Ausschussmaterial, von dem man schon bei ersten Durch hören weiß, dass es besser im Studio geblieben wäre. Im Gegenteil: Jedes einzelne der vier Stücke hätte die Gesamtspielzeit von Death magnetic über die magische 80-Minuten-Grenze gehoben, so dass man gut nachvollziehen kann, dass Metallica sich trotz ihrer Qualität gegen diese Stücke entschieden haben.
Trotz der knappen Spielzeit von unter einer halben Stunde gelingt es den vier Bay Area Thrashern ihr ganzes musikalisches Spektrum abzudecken.
„Hate Train“ lässt sofort die Muskeln spielen und erinnert an die besten Momente des von mir sehr geschätzten St. Anger Albums. Der un-produzierte Charakter lässt es allerdings rauer und direkter wirken. Sehr geil!
„Just a Bullet away” reiht sich ein in die Legion heftig riffender Thrash Walzen aus dem Hause Metallica. (Fast so gut wie Megadeth, würde Dave Mustaine wahrscheinlich sagen.)
Danach wird es etwas ruhiger. Das sich zum Ende hin schön aufbäumende „Hell and back“ beginnt eher harmlos und verhalten, bevor Metallica es auch hier richtig krachen lassen.
Der am Ende stehende „Rebel of Babylon“ ist dann ein Bonbon für die Freunde der epischen Seite Metallicas.
Eine schöne Ergänzung zum Album.
Vielleicht wäre das eine oder andere Stück von Death magnetic sogar besser wahrgenommen worden, wenn man es erst jetzt mtveröffentlicht und statt eines 80-Minuten Albums und einer 30-Minuten EP zwei reguläre 55-Minuten Alben veröffentlicht hätte. Das, was auf Beyond magnetic zu hören ist, hätte den Schnitt des Albums jedenfalls nicht nach unten gedrückt.
Und dann wäre der „Rest“ vielleicht etwas würdiger präsentiert worden, als in der vorliegenden Form. Beyond magnetic hat noch nicht einmal ein Booklet spendiert bekommen, sondern nur ein einzelnes, beidseitig bedrucktes Blatt. Eine glatte Einladung für jeden Raubkopierer.
Trackliste
1 | Hate Train | 6:59 |
2 | Just a Bullet away | 7:11 |
3 | Hell and back | 6:57 |
4 | Rebel of Babylon | 8:02 |
Besetzung
Lars Ulrich (Dr)
Kirk Hammet (Git)
Robert Trujillo (B)
Produzent: Rick Rubin
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |