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Earth and Fire

Earth and Fire

Info Musikrichtung: Beat-Prog VÖ: 24.08.2009 (1970) (Esoteric / Cherry Red / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 45:44 Internet: http://www.earthandfire.nl

Erst dachte ich an eine zufällige Namensgleichheit. Aber die Band, die Ende der 70er mit „Weekend“ einen veritablen Disco-Hit hatte, ist tatsächlich dieselbe Band, wie die, deren drei erste Alben nun von dem Progressive-Re-Release-Label Esoteric Records wieder veröffentlicht werden.
An die Disco-Zeit erinnern auf Earth and Fire allerdings nur der mächtige Afro und das gewagte Dekollete von Sängerin Jerney Kaagman, die es sich auch nicht nehmen lässt, sich im Booklet zwei Mal völlig unbekleidet ablichten zu lassen; einmal inmitten ihrer - natürlich bekleideten - Mitmusiker. Heute ein fast unerträglicher Sexismus war es 1970 wohl auch ein Stück sexuelle Befreiung.

So richtig aufregend wirken die freizügigen Bilder allerdings auch gar nicht. Und damit hätten wir endlich auch den Bogen zur Musik geschlagen - einer recht fröhlichen, manchmal verspielten Mischung aus Pop, Prog und Beat, die durchaus ihre Momente hat, aber so wahnsinnig aufregend dann doch nicht ist.

Highlights sind der der tolle Prog-Pop von „21st Century Show”, der von einem schönen Bass-Rhythmus zur weich gespielten Flöte wechselt, der Longtrack „Love Quiver“, dessen Orgel gelegentlich an (das später erschienene) Uriah Heep Album Look at yourself erinnert, der zwischen Beat und Pop angesiedelte Opener „Wild and exciting“ und der breakreiche verspielte Fun Prog von „Twilight Dreamer“.

Zwei Hooklines bleiben langfristig im Ohr, das etwas simple „Rudy ist the One“ und die tolle Power Pop-Nummer „Mechanical Lover“, die viel zu schade für eine Single-b-Seite ist und hier verdientermaßen als Bonus angehängt wurde.

Der Re-Release kommt mit ausführlichen Liner Notes, reichlich Fotos und dem Original Roger Dean Cover.

Norbert von Fransecky