Reviews

Deep Frying Pan

s/t

Info Musikrichtung: (Alternative) Rock VÖ: 24.05.2009 (Finest Noise Releases/Radar) Gesamtspielzeit: 36:34 Internet: http://www.deepfryingpan.de http://www.myspace.com/deepfryingpan

Ob beabsichtigt oder nicht, die Augsburger Band Deep Frying Pan versetzt uns mit ihrer selbst betitelten EP (die Songs 6 bis 9 stellen quasi Bonustracks dar) in die Zeit der Flanellhemden und damit ganz an den Anfang der 90er zurück, als eine ganze Horde von Bands aus und um Seattle die Musikwelt durchrüttelte. Denn der Fünfer weckt mit seinem energiereichen und schroffen, aber doch wieder melodiösen Rock Erinnerungen an Mother Love Bone, Blind Melon oder frühe Pearl Jam. Der Vertrieb liefert dazu auch gleich die Stilschublade „Post Grunge Rock“ mit. Doch so glatt und stromlinienförmig wie andere (Chartstürmer-)Bands, denen man diesen Aufkleber verpasst, klingen Deep Frying Pan glücklicherweise nicht.

Denn hier regiert voll und ganz der Rock auf recht ursprüngliche Art und Weise. Und zwar laut, schmutzig und ungebändigt, mit zackigen Rhythmen, sowie scharfen Riffs und Gitarrensoli. Die zweite Gitarre ist hier nicht nur optisches Beiwerk, sondern die beiden Sechssaiter spielen sich sehr schön die Bälle zu und veredeln damit flotte Rocker wie „Me & myself und „Ultimate control“ genauso wie das immer wieder etwas ruhigere „Smoking gun“. Dazu gibt es noch rauen, engagierten und leidenschaftlichen Gesang, welcher am Ende das Tüpfelchen auf dem i dieser funkensprühender Musik ist. Der Titel des sich immer wieder aufbauschenden Songs „I sold my soul for Rock and Roll“ scheint hier definitiv Programm zu sein. Die einzelnen Lieder machen allesamt auf ihre Art Spaß, könnten stellenweise aber noch etwas griffiger sein, dann dürfte bald ein echter Hit drin sein.

Mit Deep Frying Pan hat sich ein wirklich cooler Newcomer in die Rockwelt geschlichen, von dem man in Zukunft noch öfter hören möchte. Denn das hier Gebotene macht definitiv Lust auf mehr. Und zwar nicht nur auf weitere Platten, sondern auf einen Konzertbesuch. Denn dort kann die Band sicher noch mehr punkten. Dies lässt zumindest die CD vermuten.

Mario Karl