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Reviews

Haydn, J. (Immerseel)

Missa Cellensis


Info

Musikrichtung: Wiener Klassik

VÖ: 01.02.2009

(Carus / Note 1 / CD / DDD / 2008 / Best. Nr. 83.247)

Gesamtspielzeit: 67:51

Internet:

Anima Eterna

LIGHT WAR GESTERN

Eine gewisse Begriffsverwirrung umgibt Haydns frühe, nämlich schon 1766 entstandene Festmesse: Einigen wird sie besser unter dem früher gebräuchlichen Titel "Cäcilienmesse" bekannt sein, anderen als "Große Mariazeller Messe". Jedenfalls ist sie ein glanzvolles, teil schon pompöses Werk, das zwar ganz im Stil der Wiener Klassik daherkommt, aber eine verblüffende Vielzahl opernhafter Effekte und Elemente beinhaltet, ganz so, als habe Haydn hier schon einmal für seine späteren Oratorien geübt, in denen sich geistlicher und weltlicher Tonfall dann vollständig durchmischen.
Für instrumentalen Glanz sorgt dabei die üppige Besetzung mit Streichern, Oboen, Fagotten, Trompeten, Pauke und Orgel.

Jos van Immerseel inszeniert die Messe mit seinem Ensemble Anima Eterna als expressives Musikdrama. Zügig, aber auch druckvoll wird musiziert, ohne Angst vor pathetischen Momenten agieren der (klein besetzte, aber klangstarke) Chor und die Solisten. Das ganze wird verstärkt durch die nicht ganz unkritische, da mit starkem Hall versehene Akustik am Aufnahmeort, der neu erbauten Dresdner Frauenkirche. Immerseel selbst meint dazu: "Ein langer Nachhall in einer barocken Kirche hilft sehr, die rhetorischen Expressionsmittel zu gestalten und der Textinterpretation das ursprünglich Theatralische zu geben."
Andererseits jedoch wirkt hierdurch manches, besonders im Streicherklang, mit zu breitem Pinsel aufgetragen und man vermisst die schlanke, elegante Leichtigkeit, die Anima Eterna sonst auszeichnet. So bleibt viel vom Drama, aber zu wenig von der tänzerischen Freude übrig, die dieser Messvertonung ebenfalls innewohnt. Manch eine Begleitfigur gerät eher mechanisch. Da strahlt bisweilen die ältere Aufnahme mit The Choir of Trinity Church und dem REBEL Baroque Orchestra (hänssler classic, 2002) mehr Frische aus, wenngleich diese in Bezug auf die Qualitäten des Chores klar hinter der aktuellen Einspielung zurückbleibt.

Die Riege der Solisten bewährt sich fehlerlos, einzig Markus Schäfer wirkt etwas blass.



Sven Kerkhoff

Trackliste

Missa Cellensis C-Dur, Hob. XXII:5

Besetzung

Lydia Teuscher: Sopran
Marianne Beate Kielland: Alt
Markus Schäfer: Tenor
Harry van der Kamp: Bass

Anima Eterna

Jos van Immerseel: Leitung
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger