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Reviews

Silver

Wolf chasing wolf


Info

Musikrichtung: Punk, Heavy Rock

VÖ: 26.09.2008

(Rodeostar/SPV)

Gesamtspielzeit: 47:24

Internet:

http://www.thesilverband.com
http://www.myspace.com/thesilverband

Vor zwei Jahren, auf dem letzten Album der Norweger Silver, kämpfte noch die Welt gegen sich selbst. 2008 wird die Sache mit Wolf chasing wolf als Parabel über blinde Konformität und stumpfe Konsummentalität noch konkreter. Entsprechend roh und garstig klingt das Album auch. Zwar ist die Verwandtschaft zu skandinavischen Punk ´n Roll-Größen wie den Landsleuten Turbonegro deutlich zu hören, doch hier werden die Zähne gezeigt und ordentlich in die Kauleiste des Hörers getreten. Ursprünglicher 80er Jahre UK-Punkrock und Hardcore treffen auf ungezügelten Heavy Rock und metallische Riffattacken. Abgeschmeckt wird das Ganze mit kleinen Industrialeinsprengseln der frühen 90er. Die Gitarren wurden aufgedreht bis ans obere Limit (Real men play on 11!) und die eh schon aggressive Shout-Stimme immer wieder durch den Verzerrer gejagt.

Wolf chasing wolf ist wahrlich nichts für musikalische Schöngeister und Leute die ihren Punk California-like hochmelodisch und leicht mitsummbar mögen. Das Gaspedal wird meist bis ans Bodenblech durchgedrückt und man ist über kleinere Verschnaufpausen wie in dem kämpferischen Stop-and-Go-Song „Drenched in comfort“ oder in Form des groovigeren und melodischen „Any road“ dankbar. Dem gegenüber steht schließlich genug Material für den Pogo-Pit wie „Sympathy“ oder „Die 59“, zu denen es sich auch hervorragend mit erhobener Faust mitgrölen lässt. An Brachialität wurde auf Silvers Album Nr. 4 jedenfalls nicht gegeizt. Klingt es doch meist wie eine wilde Jagd mit ausgefahrenen Krallen und scharfen Zähnen.

Was bei diesem Trip leider immer wieder etwas auf der Strecke bleibt, ist eine gewisse Eingängigkeit. Denn so schnell wie das Gros der Songs vorbeirauscht, hinterlassen diese zwar meist nur verbrannte Erde, aber echte Ohrwürmer klingen anders. Nur Brechstange ist auf Dauer halt doch nicht aller Weisheit letzter Schluss. Aber trotzdem macht Wolf chasing wolf ziemlich Spaß, auch wenn es mit Sicherheit kein Meilenstein ist. Um mal richtig die Sau, oder pardon den Wolf, rauszulassen ist dies hier bestens geeignet. Eine neue Duftmarke können Silver mit ihrer Version von Punk Rock auf jeden Fall setzen - eine ranzig-aggressiv müffelnde versteht sich.



Mario Karl

Trackliste

1Pick up your life3:16
2Die 592:49
3Where vultures gather4:00
4The resignation song3:33
5Drenched in comfort3:41
6Norge kneler0:23
7The judge3:56
8The white logic3:46
9Any road4:25
10Sympathy2:44
11No place left to go (inkl. Hidden track)14:46
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger