Reviews
The Cosmos rocks (Special Edition icl. DVD)
Info
Musikrichtung:
Rock
VÖ: 12.09.2008 (Parlophone / EMI) Gesamtspielzeit: 58:48 Internet: http://www.queenonline.com http://www.paulrodgers.com |
Man sollte diese CD nicht mit der Erwartung einer neuen Queen-CD in den Schacht schieben. Das würde nur Enttäuschungen hervorrufen.
Okay, das war zu erwarten. Aber es hat bei dem, was hier vorliegt, erst in deutlichem Nachhang qualitative Gründe. The Cosmos rocks ist ein solides, nach einigen Durchläufen vielleicht sogar überdurchschnittliches Rockalbum.
Aber es ist nicht Queen. Dass Rodgers gar nicht erst versucht, wie Freddie Mercury zu klingen, ist mehr als vernünftig. Allein den Vergleich anzudeuten, müsste tödlich enden. Aber auch die halben Queen, die noch an Bord sind, scheinen möglichst alle Elemente von früher zu vermeiden. Selbst der typische May-Gitarren-Sound erklingt nur gelegentlich und dann auch selten prägend.
Die Frage, ob es wirklich angemessen ist, dass dieses Trio unter dem Banner Queen antritt, lässt sich daher kaum vermeiden. Aber wer würde den Promoeffekt, denn der Name auf dem Cover auslöst, einfach beiseite lassen?
Wir hören also eine solide Rock-Platte, viel bodenständiger und mit viel weniger Bombast, als wir es von der Königin gewohnt sind. Die Facetten sind zahlreich und damit nähern wir uns den alten Queen am meisten. Auch Queen + Paul Rodgers haben keine Scheu stilistisch über die Dörfer zu gehen.
Der Opener - bislang mein Lieblingsstück des Albums - ist schlicht geiler harter Rock’n’Roll, irgendwo zwischen AC/DC und Status Quo. Mit „Time to shine“ verbeugt sich das Trio vor The Who. „Through the Night” ist eine emotionale Ballade, stark auf Rodgers zugeschnitten und in den Songwriterbereich tendierend. „Voodoo“ ist ein Blues und der Akustik-Rocker „Call me“ positioniert sich gelungen zwischen „Crazy little Thing called Love“ und Smokie.
Der „queenste“ Song heißt „Say it's not true”, vor allem, wenn sich das ruhig beginnende Stück zum Ende hin aufbäumt. „We believe“ rettet ein wenig der hymnischen Queen herüber und die Single-Auskopplung „C-lebrity“ lässt verhalten an „Fat bottomed Girls“ denken.
Die Special-Edition hat eine DVD an Bord - mitgeschnitten am 27. Oktober 2005 in Tokyo. Hier lässt sich beurteilen, wie das Trio, das hier als Sextett agiert, die Queen-Klassiker präsentiert.
Auch nach drei Durchläufen habe ich meine Probleme. Die Show ist perfekt, keine Frage. Die drei Band-Mitglieder geben ihren „hired Guns“ faire Chancen sich im Spotlight zu präsentieren. So weit kein Grund zur Klage.
Aber Rodgers, dieser Macho in Lederhose, strahlt einen derartigen Peter Maffay-Charme aus, dass bei mir einfach irgendwas klemmt. Und so setzt die Queen-Magie im Konzert zum ersten Mal ein, als Brian May bei „Teo torriatte“ die Lead Vocals übernimmt und Deacon das bei „These are the Days of our Lives“ und der ersten Hälfte von „Radio Ga Ga“ fortsetzt.
Dann ist überraschenderweise das Eis gebrochen. Rodgers kommt in der zweiten Hälfte von „Radio Ga Ga“ richtig gut. Das setzt sich bei „Can't get enough“ fort.
Fazit: Queen sind nicht wieder da. Aber es gibt eine neue, ziemlich gute Hard Rock Band, die in der Lage ist das Genre facettenreich zu präsentieren.
Vielleicht hätten sie sich einfach „King“ nennen sollen. Dann hätte ich schon einen Vorschlag für’s erste Cover gehabt.
Trackliste
2 Time to shine (4:23)
3 Still burnin' (4:03)
4 Small (4:40)
5 Warboys (3:18)
6 We believe (6:08)
7 Call me (2:59)
8 Voodoo (4:28)
9 Some Things that glitter (4:03)
10 C-lebrity (3:39)
11 Through the Night (4:54)
12 Say it's not true (4:02)
13 Surf's up ... School's out! (5:55)
14 Small Reprise (2:05)
Super Live in Japan-Highlights DVD
1 Reaching out
2 Tie your Mother down
3 Fat bottomed Girls
4 Another One bites the Dust
5 Fire and Water
6 Crazy little Thing called Love
7 Teo torriatte
8 These are the Days of our Lives
9 Radio Ga Ga
10 Can't get enough
11 I was born to love you
12 All right now
13 We will rock you
14 We are the Champions
15 God save the Queen
Besetzung
Paul Rodgers (Voc, Git)
Roger Taylor (Dr, Voc)
DVD:
Spike Edny (Keys, Voc)
Jamie Moses (Git, Voc)
Danny Miranda (B, Voc)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |