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I-Fire

Vom Schatten ins Licht

Info Musikrichtung: Reggae VÖ: 21.03.2008 (I-Fire Empire / Soulfire / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 53:20 Internet: http://www.i-fire-sound.com

I-Fire - Vom Schatten ins Licht?. Nein, eher vom Licht in den Schatten und wieder zurück. Denn die Highlights dieses Albums sitzen strategisch gut verteilt vor allem am Anfang und Ende.
„Wir kenn' das“ liefert Hiphop Vocals mit gutem Flow auf Reggae Sounds. „Es geht voran“ betont den Reggae stärker. Der Gesang hat einen schönen weichen Fluss. Die Bläser sind etwas glatt. Bei „Zwei Dinge“ skankt der Reggae entspannt.
Dann werden die Stücke schwächer. „Freiheit“ nervt mit unmotiviert gesetzten Bläsern. „Frust“, langweilt mit Text und Musik in gleicher Weise.
„Policeman a pass“ ärgert auf eigene Weise. Auf der einen Seite ist der Vierminüter ein wunderschöner tief groovender Reggae. Auf der anderen Seite versteht man leider viel zu viel englisch. Und so versteht man, dass wieder einmal eine ansonsten nicht unintelligent wirkende Band scheinbar ganz überrascht die Frage stellt, warum so viele gegen Kiffer sind. „Kiffen macht blöd“ hat die Berliner Stadtzeitung Zitty vor einiger Zeit mal getitelt. Wollen I-Fire den Beweis liefern? So naiv wie in den 80ern sollte ein halbwegs intelligenter Mensch dem Marihuana heute jedenfalls nicht mehr gegenüber stehen.
Dieser (moralische) Exkurs ist angebracht, da „Policeman a pass“ in seiner Drogen verharmlosenden Tendenz auf Vom Schatten ins Licht alles andere als ein Einzelfall ist.

Damit sind die wichtigsten Aspekte des Albums angesprochen. Zwei feine Songs auf den hinteren Reihen seien noch erwähnt, die schöne weiche Reggae Ballade „B-Town Boogie“, mit der die Hamburger ihren Heimatstadtteil Bergedorf hoch leben lassen und der flotte Dancehall Track „Higher Level“, der sehr poppig und naiv fröhlich das letzte Highlight eines durchwachsenen Albums darstellt.

Norbert von Fransecky