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Reviews

Qntal

VI - Tranclucida


Info

Musikrichtung: elektronisch gespielte Mittelaltermusik

VÖ: 28.02.2008

(Ewave records / Drakkar)

Gesamtspielzeit: 59:16

Internet:

http://www.qntal.de
http://www.myspace.com/qntal

Qntal beschäftigen sich bereits seit 1992 mit der elektronischen Umsetzung von überlieferten Stücken aus dem Mittelalter. So gelang ihnen Mitte der Neunziger gar ein kleiner Hit mit ihrer sehr ansprechenden Umsetzung des Palästinaliedes. Zu dieser Zeit wirkte auch noch der Soundhexer von Deine Lakaien, Ernst Horn mit; später dachte man eigentlich, daß der Ansatz der Elektronik durch den Split von Anfang des Jahres 2001 genommen sein würde und daß das eigentlich vom klassisch studierten Musiker Michael Popp gegründete Projekt damit am Ende sei. Jedoch haben Qntal seitdem bereits zwei weitere Werke, die nichts von ihrer Stärke verloren haben, vorgelegt und mit Translucida folgt nun das dritte mit Horn-Nachfolger Philip Groth und somit insgesamt sechste Album der Band.

Und es weist all die Stärken auf, die man von einem Qntal Album erwartet: Syrah´s (Sigrid Hausen) engelsgleiche und sehr gut zur mittelalterlichen, wie auch zur elektronischen Stimmung passende Stimme schwebt über den blubbernden und dunklen Sounds. Die programmierten Rhythmen der wie immer durchweg neu arrangierten alten Mittelalterweisen treiben den dunklen, zwischen mystisch und kalt wirkenden elektronischen Sound voran. Unter, oder besser über diese elektronischen Sounds, die uns in dunkle Burgen, kalte Verließe, jedoch auch lichte Wälder und Auen trägt, mischen sich auch vereinzelt Gitarren, Fiedeln und Schalmeien.

Die Arrangements wie auch die Produktion sind wie immer von erster Güte, und ein wenig fragt man sich, ob sich leider oder zum Glück nur sehr wenig bei Qntal verändert hat. Die Band setzt sicher die eine oder andere modernere Variante von Produktionsmöglichkeiten oder Programmierungen ein, im Großen und Ganzen jedoch bleiben Qntal einfach Qntal.

Wer sich gern in tiefe Keyboardsounds, die eine sehr große Nähe zum Dark Wave der späten Achtziger hat, verliert und dabei noch auf interessante Stimmungen durch die Mittelalter- Ästhetik stoßen möchte, ist bei Qntal nach wie vor goldrichtig.

Die Band hat ein weiteres Referenzwerk in Ihrer Diskographie geschaffen, in diesem Falle zählt weder Innovation noch Virtuosität, solange Qntal dieses Niveau halten und ihren Hörerkreis finden, haben diese Veröffentlichungen ihre Berechtigung.

Entweder man mag es, oder nicht. Und ich mag es definitiv sehr gern.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Sleeping4:46
2Departir5:53
3Ich Minne einen Ritter5:44
4Translucida6:27
5La Froidor5:27
6Glacies3:43
7Worlds of light5:01
8Obscure4:43
9Summer4:14
10Amour Desir4:24
11Ludus4:38
12Passacaglia4:16

Besetzung

Syrah: Sigrid Hausen
Michael Popp: Vocals, Fidel, Saz, Shalmei, Ud, Tar
Phillip Groth: Keyboards, Vocals, Gitarren, Programming
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger