Reviews

Harrison, Panka & Nadolny

Skin deep

Info Musikrichtung: Kraut Pop VÖ: 27.10.2007 (Jks-World / Pool Music und Media) Gesamtspielzeit: 36:56 Internet: http://www.jks-world.com/hpn-band.htm

Ein Blick auf die Fotos im Booklet scheint es sofort klar zu machen. JKS-World frönen mal wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung, alte mehr oder weniger relevante Releases aus der Kraut- und Post-Kraut-Ära der hoffentlich vorhandenen interessierten Öffentlichkeit auf CD zu präsentieren.

Aber nix da! Auch wenn das Outfit, das vor allem Harrison trägt, eigentlich spätestens nach Beendigung der 80er als Straftatbestand zu werten ist und die Gitarren durch Keyboards und Gitarrensynthesizer ersetzt sind, handelt es sich bei Skin deep um eine aktuelle Einspielung, die zusätzliche musikhistorische Bedeutung gewinnt, da Peter Panka kurz nach den Aufnahmen verstorben ist und wir hiermit das letzte Opus des Jane-Drummers in den Händen halten.

Akustisch gesehen gehört das Teil aber tatsächlich in die 80er. Die Reibeisenstimme von Geff Harrison bringt den beiden Jane-Musikern ungewohnte Beiklänge mit ins Boot. Harrison ist stimmlich zwischen Rod Stewart und Chris Norman angesiedelt. Zusammen mit dem melodisch poppigen Charakter einiger Stücke klingen „Change my Life“ als hätten sich Jane (Orgel) mit Smokie (Gesamtklang) und Rod Stewart (Stimme) zusammengetan, während „Time goes by“ und „I found Love“ gar von einem Chris Norman Solo-Album stammen könnten. In diesen Rahmen passt die korrekte, aber kaum innovative Version des Barry McGuirre Klassikers „Eve of Destruction“ bruchlos hinein.

Die Jane-Fahne wird vor allem mit den beiden Longtracks hochgehalten. „Heartbeat“ ist eine lebendig rockige Nummer, die mit wohl auf der Synthesizergitarre generierten Gitarrenparts trotzdem das Epische der Jane Longtracks aufrecht erhält.
Mit „Be strong again” verbeugen sich Harrison, Panka & Nadolny vor zwei Klassikern. Eingebetet in Jane-artige Parts beginnt der längste Track des Albums mit einem knapp dreiminütigen Auszug aus Deep Purples „Child in time“. Später folgt dann noch eine gute Minute „Imagine“.

Eine nette kleine Zeitreise!

Norbert von Fransecky