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Die Oralapostel

Klassenarbeit

Info Musikrichtung: Deutschpunk VÖ: 2007 (Eigenproduktion) Gesamtspielzeit: 33:25 Internet: http://www.Die-Oralapostel.de

„Hallo Lieber Lehrer oder Lehrerin, Sie habe jetzt unser Klassenarbeit in der Hand,“ heißt es im Waschzettel zur eigen produzierten Oralapostel-CD „Wir möchten sie bitten sie gut anzuhören und zulesen, wenn sie so freundlich währen uns eine Note zu geben.“

Machen wir! Machen wir!
Und als „echter“ Lehrer, weiß ich natürlich, worauf ich achten muss. A) Haben die Buben ihren Stoff gelernt; b) können sie ihn anwenden und c) können sie ihn selbständig weiter verarbeiten (Transferleistung).

Fangen wir also an:
a) Wir hören in der Klassenarbeit, dass die vier Oralapostel ihre Hausaufgaben gemacht haben und fleißig Deutschpunk und Ramones („Punkrock Radio“) gehört haben.
b) Punker sind nicht karrieregeil und verachten den Kommerz („Gar nicht nach oben“), sind selbstironisch (letztes Bild im „Booklet“) sind nicht perfekt (der Gesang und vieles andere) und manchmal etwas geschmacklos. „Ursula Elastica“ präsentiert die Geschmacklosigkeit aber passend zur stilistischen Eigenbezeichnung „1a Kinderpunk“ auf einem doch recht harmlosen Kinderniveau.
c) Die Nichtperfektion wird bis in die Orthografie des Waschzettels hinein fortgesetzt. Sachliche Probleme, wie die Tatsache, dass S. Oehme gleichzeitig Klassensprecher (Waschzettel) und Klassenlehrer („Booklet“) ist, passen da ins Bild.

Zusätzliche Pluspunkte ernten die Oralapostel, die sich damit (Sie werden es nicht gerne hören!) zu Musterschülern entwickeln, mit der äußeren Präsentation der Klassenarbeit. Die kommt nämlich weder im Jewel-, Slim- oder Digipack, sonder tatsächlich in einem achtseitigen Din A5 Schulheft. Auf der dritten Seite ist die CD in Papierhülle eingeklebt. Davor und dahinter befindet sich eine erkennbar lustvoll gestaltete Sammlung von Texten, Fotos, Anarcho- und Anti-Fa-Kritzeleien.

So fleißig, machen Schüler Lehrer glücklich.

Norbert von Fransecky