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Reviews

Ian Gillan

Live in Anaheim


Info

Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 07.03.2008

(Thompson / Edel)

Gesamtspielzeit: 102:26

Im Herbst 2006 hat Ian Gillan ein Auszeit von Deep Purple dazu genutzt, sich wieder einmal mit einer Band in den Tourbus zu klemmen und innerhalb von fünf Wochen zehntausend Meilen und etliche Clubgigs hinter sich zu bringen. Dreiviertel der Tour waren geschafft, als die sechsköpfige Band am 14. September das House of Blues im kalifornischen Anaheim rockte.
Die Doppel-CD, die dort eingespielt wurde, strotzt vor Spielfreude und nimmt eine recht ausgewogene Position ein, die sich ziemlich genau in der Mitte vom Hard Rock Deep Purples und dem mehr Blues getränkten harten Rock der Gillan-Solo-Alben befindet. Dabei liegt - etwas grob bewertet - der Akzent der ersten CD mehr bei Deep Purple, während die zweite CD stärker die Solo- Seite repräsentiert - und zwar unabhängig davon, woher die gespielten Stücke ursprünglich stammen.

„No Laughing in Heaven” zum Beispiel, ist natürlich eine Gillan-Nummer, die in der hier gebotenen sehr warmen und kraftvollen Interpretation aber durchaus eine purpleseken Anstrich erhält, während die Purple-Nummern “When a blind Man cries” und “Knocking at your Backdoor” auf der zweiten CD durchaus auch in ein reines Gillan-Solo-Programm passen würden.

Darüber hinaus sprengt Gillan immer wieder die Grenzen des engeren Hard Rock Genres. Groovender Power Blues (“Hang me out to dry”), geiler Jam Rock (“River's of Chocolate”), gradlinger Rock’n’Roll (“Moonshine” und natürlich “Trouble”) und sogar Reggae-Sprengsel (“No Worries“) passen blendend in das Programm.

Das Publikum ist begeistert und geht sowohl bei den Gillan-Eigengewächsen, selten gespielten Purple-Songs wie „Into the Fire“ und dem wohl unvermeidlichen „Smoke on the Water“ steil mit. Letzteres kommt in einer geil groovenden Version und hier, wie bei allen anderen Purple-Songs, gilt: die etatmäßigen Gitarristen, egal welcher, fehlen nicht eine Sekunde lang.
Gillan selber ist gut dabei; was ja in den vergangenen Jahren nicht immer der Fall war.

Fazit: Die besondere Purple-Gillan-Mischung, die Vielzahl selten gespielter Stücke („Wasted Sunsets“ und „Not responsible“ vom Reunion-Klassiker Perfect Strangers sind vor dieser Gilan-Tour noch nie live gespielt worden), Stimmungspegel und Präsenz von Band und Sänger machen Live in Anaheim zu einer Perle im Gillan/Purple-Live-Katalog.

Zuschlagen!



Norbert von Fransecky

Trackliste

CD 1
1 Second Sight 1:22
2 No Laughing in Heaven 4:28
3 Into the Fire 4:43
4 Hang me out to dry 5:10
5 Have Love will travel 4:02
6 Wasted Sunsets 4:33
7 Not responsible 5:47
8 No Worries 6:47
9 River's of Chocolate (aka G Jam) 8:11
10 Unchain your Brain 3:31

CD 2
1 Bluesy blue Sea 4:53
2 Moonshine 3:21
3 Texas State of Mind 5:09
4 Sugar Plum 5:19
5 When a blind Man cries 5:13
6 Men of War 4:56
7 Drum Solo 7:14
8 Smoke on the Water 7:14
9 Trouble 3:18
10 Knocking at your Backdoor 7:16

Besetzung

Ian Gillan (Voc, Mundharmonika)
Rodney Appleby (B, Back Voc)
Randy Cooke (Dr)
Michael Lee Jackson (Git)
Dean Howard (Git)
Joe Mennonna (Keys, Sax, Back Voc)

Gast:
Michael Bradford (Git <1,9; 2,8-10>)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger