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Mozart, W. A. (Von der Goltz)

Letzte Konzerte: Klavierkonzert Nr. 27 & Klarinettenkonzert

Info Musikrichtung: Klassik Konzert VÖ: 18.01.2008 harmonia mundi / harmonia mundi CD (AD DDD 2007) / Best. Nr. HMC 901980 Gesamtspielzeit: 59:23

Ein schöner Abschluss der Mozart-Konzert-Trilogie, die das Freiburger Barockorchester vor einiger Zeit bei Harmonia Mundi begonnen hat: Eingebettet in einen warmen, abgerundeten Orchesterklang kann sich das Fortepianospiel von Andreas Staier bei Mozarts letztem Klavierkonzert Nr. 27 unangestrengt entfalten. Als primus inter pares präsentiert er seinen Part wesentlich nuancierter und geschmeidiger als seinerzeit noch Malcom Bilson (DG Archiv/Universal), dessen punktgenaues Spiel dann doch eher nüchtern bis neutral wirkt. Anders dagegen als bei Staiers in den 90er Jahren erschienen zwei Mozart-Produktionen mit Concerto Köln (Teldec/Warner Classics) ist der Zugang aller Beteiligten lyrischer und ganz auf den häufig kammermusikalischen Charakter dieses Spätwerks zugeschnitten. Die z. B. unter Dirigenten wie René Jacobs recht pikanten Orignalklangfarben des Freiburger Barockorchesters sind zurückgenommen. Durch die Beachtung von Mozarts Tutti/Soli-Vorschriften bei den Streichern ergeben sich außerdem ganz neue dynamische Perspektiven, wobei die Grisaillefarben des auf Quartettgröße reduzierten Streicherklangs auf romantische Klangbilder geeichte Ohren irritieren dürften.

Auch das berühmte „ultimative“ Klarinettenkonzert erfährt eine gelungene, im Solopart überaus bewegende Darbietung. Lorenzo da Coppolas Bassettklarinette verführt den Hörer durch samtige, in den hohen Registern himmlisch süße Töne und eine der menschlichen Stimme abgelauschten Farbigkeit, die erstaunlich ist. Vor allem der langsam ausgesungene Mittelsatz berührt durch eine herrlich ruhige, atmende Phrasierung. Die Zeit scheint für einen Moment wirklich stillzustehen.
Das mag im Ganzen zwar weniger radikal und widerständig als unter Harnoncourt klingen (Teldec), überzeugt aber als Alternative durchweg. Überhaupt dürften die ausgewogenen Tempi beider Konzerte auch solche Hörer ansprechen, die ansonsten lieber zu älteren Einspielungen mit „normalen“ Orchestern greifen.

Georg Henkel