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Reviews

Ludwig

Being Content


Info

Musikrichtung: Progressive

VÖ: 01.05.2001

(Eigenproduktion)

Being Content von Ludwig gehört zur Zeit zu den Scheiben, die am häufigsten in meinem CD-Player rotieren. Wenn ihr glaubt, ich könnte Euch deshalb sagen, was er für Musik macht,...: Fehlanzeige. Er selber schwärmt im CD-Beiblatt von seiner Zeit als Session-Musiker bei Tangerine Dream und Ash Ra Temple. Muss eine tolle Erfahrung für ihn gewesen sein. Musikalisch hat das mit Being Content aber bestenfalls am Rande etwas zu tun.

Außerdem war Ludwig Gründungsmitglied von Agitation Free, einer "Frontband der Studentenrevolte in den späten 60ern in Berlin". Die Truppe kenne ich nun leider gar nicht. Von Revolte ist in den relaxt entspannten Kompositionen Ludwigs aber auch wenig zu spüren. Nur die Zeit, die ist vielleicht nicht ganz falsch. Die unschuldige Lust am Leben, am Frei-Sein, am "in den Tag hineinleben", der die 70er geprägt haben soll (Ich habe sie mit dem Eintritt in die Grundschule abgeschlossen), die finde ich auf "Being Content" (wieder). Ein klein wenig Eloy vielleicht, etwas Wishful Thinking, (hatten mit "Hiroshima" mal einen Hit, der aber ziemlich einzigartig im Repertoire war. Im Grunde ging alles in Richtung West Coast-Pop-Rock). Am häufigsten schimmert wohl noch Eroc durch, der ehemalige Grobschnitt-Keyboarder auf seinen frühen Solopfaden (z.B. Wolkenreise). Bestimmt eine tolle Beschreibung, denn wer kennt diese Acts heute schon noch. Also noch mal von vorne:

Being Content ist ein wunderbar entspanntes relaxtes Album, das gelegentlich auch mit durchgetretenem Gaspedal nach vorne davon preschen kann; ein musikalisches Roadmovie sozusagen, aber ganz bestimmt nicht auf einem staubigen US-Highway, sondern auf einer frühsommerlichen Landstraße zwischen Feldern unter einem mit Wolken betupftem strahlend blauen Himmel. Wenn das altmodisch und kitschig klingen sollte, geht das schon okay, denn hypermodern ist Being Content ganz sicher nicht. Ich glaube in den 80ern hätte mich keiner der Titel als irgend etwas revolutionär Neues überrascht.

Wer mal ein bisschen Erholung von mordenden Death Metalern, süßlichen Brit-Poppern, ätzenden HipHoppern oder ähnlichem braucht, sollte sich ein Rezept über eine 12er Packung Ludwig ausstellen lassen - garantiert kein harter Chemo-Klopfer. Homöopathisch ist ja auch viel gesünder.

So ein menschenfreundliches Medikament wird natürlich nicht über die großen Konzerne vertrieben. Ab August soll das Teil über den NRW-Vertrieb in die Läden kommen. Man kann aber auch dort direkt bestellen (www.nrw.de: Rezeptgebühr dort: 19,90 DM) Oder wendet Euch an den Alchimisten höchstpersönlich Ludwig-content@gmx.de.

Als Schlusswort soll der Titel von Track 12 herhalten: "Eine Musik klingt sehr schön". Mehr wollte ich eigentlich auch nicht sagen.



Norbert von Fransecky

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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger