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Karfagen

The Space between us

Info Musikrichtung: Melodischer Folk Prog VÖ: 16.04.2007 (Unicorn Digital / Import) Gesamtspielzeit: 66:25

In meiner gefühlten Geographie hat die Ukraine nichts mit Asien zu tun. Sie ist eindeutig Ost-Europa, ganz-ost Europa. Und das bedeutet für die Volksseele - Melancholie, Schwermut und immer eine Nähe zum Morbiden. Das Ganze eingebunden in postsozialistische Tristesse und Depression.
So gesehen können Karfagen gar nicht aus der Ukraine kommen. Aber genau das tun sie.

Und dennoch ist The Space between us eine wunderschöne luftig leichte Scheibe geworden, eine milde musikalische Sommerbrise, die eher mediterrane Lebenslust versprüht.
Weiche Melodiebögen, jazzige Einsprengsel und folkige Elemente, die keiner Region wirklich zuzuordnen sind, verbinden sich zu einer Wohlfühlmusik, an der nur unverbesserliche Nörgler kritisieren können, dass sie manchmal etwas zu schön ist und dann wie z.B. die Background Vocals von „Let go“ zum kitschigen Gesäusel verkommt.

Wunderschön die verspielte fröhliche Melodie des kurzen „Kingfisher and Dragonflies“, das fließende Piano in „Masks and Illusions“, die Melodic Rock Nummer „The Space between us“, bei der das Keyboard die Solostimme übernimmt, die rauen Gitarren, die sich Bei „Sky of Couple Colours“ mit weichen Flöten und dem Akkordeon abwechseln, oder der große Flügel, der sich bei „The Dream Master“ von heftig bis sanft vielsaitig präsentieren darf.

Noch ein Wort zur Instrumentierung. Die typischen Rock-Instrumente werden durch diverse weitere Instrumente aufgestockt - unter anderem durch den Gesang. Denn auch wenn eine ganze Reihe von Sängern angegeben sind, bleibt The Space between us letztlich ein Instrumentalalbum, da auch die Stimmen (nur) als zusätzliche Instrumente genutzt werden.

Norbert von Fransecky