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Goodbye to all that
Info
Musikrichtung:
(Gothic) Rock, Alternative
VÖ: 30.11.2007 (Spikefarm Records/Soulfood) Gesamtspielzeit: 48:49 Internet: http://www.shamrain.net |
Ihr steht auf melancholisch-verträumte Rockmusik, typischer Gothic Rock ist euch aber zu schwülstig? Ihr habt auch nichts gegen einen leichten Touch Alternative und New Artrock? Dann könnte das dritte Album der Finnen Shamrain um Entwine-Sänger Mika Tauriainen etwas für euch sein. Denn hier gibt es möglichst klischeefrei klingende Düsterheit, die im Gegensatz zur Konkurrenz allerdings weder übertrieben schmalzig, noch nach kompletter Hoffnungslosigkeit klingt. Denn trotz des pathetischen Albumtitels und der verbreiteten melancholischen Grundstimmung schwebt doch stets ein leichter Schleier an Hoffnung über den Songs.
Das musikalische Grundrezept von Shamrain ist dabei so einfach wie unterhaltend. Schwebend und verträumt klingende Gitarrensounds, leicht zurück genommene und einlullende Keyboard- und Pianotöne und die manchmal beschwörerisch und schön klingende Stimme von Sänger Tauriainen. Das ganze verpackt in warme Mollmelodien und -harmonien.
Eine eindeutige Zuordnung von Shamrain in ein bestimmtes Genre ist dabei gar nicht so einfach. Denn Goodbye to all that vereint so einiges. Sei es eine teilweise verträumt-gotisch anmutende Stimmung, leichte Alternative-Anklänge (der Gesang erinnert etwas an Muse, allerdings komplett ohne das Erklimmen unmenschlicher Höhen), eine entfernt psychedelische Schlagseite, die auch Katatonia oder Porcupine Tree gut stehen würde, eine gewisse Haftung im Artrock-Bereich, den auch Gazpacho oder Marillion der Hogarth-Ära für sich beanspruchen (die melodischen Gitarrenlinien erinnern des Öfteren an Steve Rothery) und auch ein nicht zu verachtendes Popappeal, welches auch Landsleute wie HIM umgibt.
Trotz dieser ganzen Verweise schafft es die Band einen relativ eigenständigen Sound zu kreieren. Mögen die Songs oberflächlich etwas unauffällig wirken, fällt einem beim genaueren Hinhören erst auf, wie feinfühlig und komplex sich doch arrangiert wurden. So mangelt es speziell den längeren Stücken nicht an interessanten Spannungsbögen, von denen man sich leicht gefangen nehmen lassen kann. Doch trotz dessen mangelt es Goodbye to all that im Ganzen doch etwas an den herausragenden Melodien, welche auch noch nach längerer Zeit im Ohr haften bleiben. Auch wirkt die Band ein Stück weit distanziert und berührt nicht so sehr wie sie könnte.
Aber trotzdem ist Shamrain mit dieser CD ein angenehmer Soundtrack für dunkle Herbst- und Winterabende gelungen und Freunde melancholischer Sounds, die es nicht so hart bevorzugen, mögen bitte ein Ohr riskieren.
Mario Karl
Trackliste
1 | Holding the earth | 4:02 |
2 | Raindrops | 4:30 |
3 | Ghosts I see | 7:07 |
4 | Passing shadows | 3:37 |
5 | Shallow delusion | 4:15 |
6 | Stars will fall | 4:55 |
7 | Silent lullaby | 3:51 |
8 | Evengeline 6.08 | |
9 | No one remembers your name | 4:00 |
10 | Goodbyes painted black | 7:19 |
Besetzung
Matti Reinola (Bass and Keys)
Kalle Pyyhtinen (Guitar)
Mikko Kolari (Guitar)
Janne Jukarainen (Drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |