····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Panopticon

The Die is Cast


Info

Musikrichtung: Groove Prog

VÖ: 02.02.2006

(Panopticon / Eigenvertrieb)

Gesamtspielzeit: 51:12

Internet:

http://www.panopticon-music.de

King’s X-Fans mussten es in den vergangenen Jahren mit Geduld ertragen. Zwar kamen die neuen Scheiben ihrer Lieblinge, und vor allem ihrer Solo-Projekte, in dichter Folge in die Läden. Und die drei Texaner sind musikalische Hochkaräter genug, um allemal Scheiben abzuliefern, die man sich schön hören konnte. Aber die wirkliche Begeisterung wollte nicht mehr recht überspringen. Masse statt Klasse ist wohl das Motto des Trios geworden.

Nun aber liegt endlich wieder ein solides King’s X-Werk vor - nur kommt das weder aus Texas, noch von King’s X. „Rock im Spreewald“ stand auf dem Umschlag, der mir The Die is Cast auf den Schreibtisch spülte, das 2005er Debüt-Album von Panopticon, einem Quartett, das mit einem Bein in Berlin steht, mit dem anderen im südöstlich angrenzenden Brandenburg. Für die musikalische Ausrichtung von The Die is Cast ist nicht zuletzt der beinharte King’s X-Fan Thomas Muche verantwortlich (s. Interview)

Das eröffnende „Panopticon“ ist die ideale Bandhymne, denn es zeigt die Band in ihrer typischten Form. Der Gesang ein wenig elegisch ohne pathetisch zu werden, vor einer treibenden Musikkulisse, die ihre Nähe zu King’s X zu keiner Sekunde vornehm verschweigt. „Heads of Glass“ setzt die Akzente nur dezent anders; der Gesang kommt etwas ruhiger, die Gitarre - vor allem im Solo - leicht abgespeckt, ein Stückchen weniger Prog, dafür mehr Hard Rock.
„Arrogant“ ist noch ein Stückchen ruhiger, vielleicht dieses Mal etwas mehr Galactic Cowboys, als King’s X. Dafür gibt es hier das, was der Scheibe insgesamt ein wenig fehlt, eine Hookline die mit Langzeitwirkung im Ohr hängen bleibt. Bevor mit „Understand“ die erste unscheinbare Nummer an den Start geht, wird noch einmal ganz heftig gegroovt - natürlich eine der Spezialitäten der texanischen Vorbilder.

Die sehr ruhige, unplugged klingende „Comforting Melody“ mit ihrem melodisch weichen Gesang fällt völlig aus dem bisherigen Rahmen ohne den Fluss des Albums zu stören. Danach kommt mit dem Titelsong das Highlight des Albums. Sehr vielfältig und abwechslungsreich bietet es sowohl jazzige Anklänge, als auch die härtesten Gitarren des Albums. „Incompetence“ wird dann zum Ausgleich wieder weicher und ruhiger. Der mehrstimmige expressive Chorgesang greift in die 70er zurück und erinnert stellenweise an Mit-70er Uriah Heep-Alben.

Das Ende schlägt nach der etwas experimentelleren Mitte des Albums wieder den Bogen zum Anfang und holt uns zurück in den vertrauten Hafen der - im besten Sinne(!) - authentischen King’s X- und Galactic Cowboys-Epigonen.

Ein extrem viel versprechendes Debüt, angesichts dessen man die Ankündigung der Band, dass sich im Blick auf den Nachfolger einiges ändern wird, fast schon mit sorgenvollem Bedauern hört.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Panopticon 3:43
2Heads of Glass 4:03
3Arrogant 5:15
4Until I go 4:31
5Chance 4:00
6Understand 3:41
7Comforting Melody 3:13
8The Die is Cast 5:55
9Incompetence 4:30
10Deadly Speed 3:46
11Don't believe 4:26
12Forest Symphony 4:08

Besetzung

Johannes Petereit (Voc)
Thomas Muche (Git, Voc)
Gordon Herold (Dr)
Marius Muche (B, Voc)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger