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Kragens

Infight

Info Musikrichtung: Metal VÖ: 12.10.2007 (Locomotive / Soulfood) Gesamtspielzeit: 46:59 Internet: http://www.kragens.com

Wenn man(n) „Riviera“ und „Nizza“ hört und dann an nackte Haut denkt, fallen einem wahrscheinlich erst einmal keine Männerarme ein, die in muffigen Rockclubs aus verschwitzen T-Shirts hervor blicken. Und auch wenn man die nackte Haut mal weg lässt, dürfte brutaler Heavy Metal bei den Ortsangaben erst einmal nicht auf der Assoziationsliste erscheinen.

Wenn schon Metal und Frankreich dann sind das eher verfrickelte Truppen, die reichlich am Prog- oder Jazz-Topf genuckelt haben. Zeit umzudenken!

Kragens liefern ein geiles druckvolles Brett, das mit einem Bein im Power und mit dem anderen im Thrash Metal steht. Einflüsse von Maiden, Sodom und Rage sind auszumachen, wobei die Franzosen nicht so progressiv vorgehen wie Rage oder Maiden und nicht so stumpf sind wie Sodom.

Echte Ausfälle gibt es nicht zu verzeichnen, aber mindestens zwei echte Überflieger. Wer das ganze Spektrum der Band austesten will, hört sich das sehr raue und heftige „Only the Weak survive“ an, eine mächtige Walze, die alles platt macht und daneben das fast schon im Hard Rock angesiedelte „The falling Man“, das sich neben schwächeren alten Scorpions-Titeln gut machen müsste.

Die beiden erwähnten Highlights heißen „Angels among Monsters“ und „Mask of the Damned“. Letzteres ist ganz einfach eine absolut geile Metalnummer mit packendem Refrain; ersteres das wohl aufwändigste Stück des Albums. Dynamische Streicher leiten eine sehr melodische Gitarrenarbeit ein, die teilweise schon fast neo-klassisch ist und auch an Rainbows „Gates of Babylon“ erinnert.

Norbert von Fransecky