Reviews
The Deliverance of the Fall
Info
Musikrichtung:
Dark Metal
VÖ: 25.01.2008 (Pentacle/Alive) Gesamtspielzeit: 42:58 Internet: http://www.dekadent.si |
Das zweite Werk der slowenischen Düstermetaller von Dekadent trägt den Namen Deliverance of the Fall und kommt äußerlich sehr ansprechend daher: schwarzer Pappschuber, edel-schlichtes Booklet... Das ganze ist zudem eine Doppel-CD, von der die zweite die eigentliche Veröffentlichung ist, nämlich der von und mit den Mitgliedern der Band produzierte "Film" Deliverance of the Fall, zu der CD 1 noch einmal separat den Soundtrack liefert.
Auf jener reinen Musik-CD eröffnet nach dem Prolog "Path of Lamentation" das musikalische Thema, welches das gesamte Opus durchziehen wird. Getragene, symphonische Bombastmelodien stellen den eigentlichen Grundstock des gesamten Werkes dar, die Gitarren begleiten diese Melodien mehr als dass sie selbst gleichwertige Protagonisten wären. Dementsprechend verbleibt Deliverance of the Fall meist in diesen symphonischeren Gefilden, lediglich in den Songs "A Cry of Revolt", "Breaking the Wall" und "Call of Deliverance" finden sich einige schnellere Passagen, die allerdings auch mehr extremer Gothic- als Black-Metal sind.
Auf CD 2 findet sich mit einer Länge von fast 40 Minuten der mit dem Album gleichnamige "Film", wobei die Genre-Bezeichnung unzutreffend ist: vielmehr sollte man von einem längeren Musikvideo sprechen, das sich in seiner Ästhetik gelegentlich an In- und Outros von Fantasy-PC-Spielen anlehnt. Der Film erzählt vor dem dramatischen Hintergrund slowenischer Landschaften die Geschichte einer Mannes auf der tragischen Suche nach einer verlorenen Liebe, in deren Verlauf er sich selbst die Verlogenheit und Falschheit der Welt vor Augen führt. Die "Reise ins Ich" endet mit einem glorifizierten Selbstmord.
Von der Art der Musik erinnert Dekadents Deliverance of the Fall entfernt an die Projekte von Master´s Hammer und Akhenthon, auch wenn die Produktion bedeutend besser ist.
Mit Deliverance of the Fall ist den Slowenen ein Opus gelungen, in dem Bild und Ton eine unauflösliche Einheit bilden. Der Nachteil dieser Produktion ist dementsprechend, dass zum einen die Musik für sich ein wenig blaß bleibt, zum anderen der Film als solcher zu viele fast standbildartige Szenen enthält, um originell zu sein. Zusammen ergeben beide jedoch eine recht ausgewogene Mischung, die durch ihren Bombast und ihre Melodramatik besticht, und auch wenn genau diese Mischung stets in der Gefahr steht, in Kitsch oder Boyband-Videoästhetik abzurutschen, sollte man in jedem Fall einen Blick oder ein Ohr riskieren!
Andreas Matena
Trackliste
1 | Legates of Blackness (Prologue) | 3:49 |
2 | Path of Lamentation | 3:28 |
3 | Last Valediction | 2:09 |
4 | A Cry of Revolt | 7:43 |
5 | Covet the Encounter | 3:05 |
6 | Breaking the Wall | 5:19 |
7 | The Hand of Truth | 4:53 |
8 | Call of Deliverance | 3:42 |
9 | Epiloque | 3:13 |
10 | The Renaissance of Purity (Bonus) | 5:37 |
Besetzung
Andraz Krpic (drums)
Bostjan Ivancic (guitars)
Andrej Bohnec (bass)
Alen Felicijan (keyboards)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |