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Alan Morse

Five o'clock and Hysteria

Info Musikrichtung: Fusion VÖ: 20.04.2007 (InsideOut / SPV) Gesamtspielzeit: 64:00

Spock’s Beard sind nicht Pink Floyd. Aber Neal Morse ist ja - anders als Roger Waters - nicht wegen persönlicher oder musikalischer Differenzen bei seiner Stammband ausgestiegen, sondern weil ihn ein Ruf Gottes erreicht hat. Und Gott steht offenbar nicht zwischen den Brüdern Morse, denn Neal steht hier nicht nur an der Seite von Alan, er hat auch mächtig mit komponiert und produziert.

Wer nun glaubt, Morse plus Morse müsse ja wohl so was wie Spock’s Beard ergeben, wird seinen Glauben schnell verlieren. Der Titel des Openers „Cold Fusion“ gibt die Stoßrichtung vor. Wir tauchen ab in die 70er Jahre, als Stanley Clarke, Chick Corea, Billy Cobham und andere Rock und Jazz in den Fusionsreaktor packten, um eine hochenergetische, emotional packende Legierung zweier Musikstile zu veredeln. Immer wieder klingt auch die deutsche Kraut-Jazz-Rock-Legende Kraan an.

Eintönig wird Five o'clock and Hysteria nie. Dafür sorgt schon der Wechsel von der reinen Rock-Jazz-Fusion-Lehre zu poppigeren Klängen („Drive in Shuffle“), ruhigen Tracks mit schmeichelnder Gitarre („First Funk“) oder einer spanischen Akustikgitarre („Spanish Steppes“).
Eins der Highlights ist Track 10, der trotzdem „Track 3“ heißt, eine ruhige jazzige Nummer mit viel Keyboards und Synthesizerkulissen im Hintergrund, ein Stück, das sich problemlos auf jedem Neal Morse-Album einfinden könnte.

Fazit: Der Bart ist ab! Alan Morse hat ein Album abgeliefert, dass sich klar von Spock’s Beard löst und statt dessen eine herrliche Wiederbelebung der Rock-Jazz-Fusion inszeniert.

Norbert von Fransecky