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Reviews

Smith / Kotzen

Black Light / White Noise


Info

Musikrichtung: Hardrock

VÖ: 04.04.2025

(BMG / Universal)

Gesamtspielzeit: 48:57

Internet:

http://www.smithkotzen.com

Sie haben es wieder getan! Damit war allerdings zu rechnen, spätestens nach der hitzig-intensiven Live-EP Better Days...And Nights, die vor purer Spielfreude strotzte. Natürlich ist auch Black Light/White Noise wieder ein Fest für jeden Liebhaber des gehobenen Gitarrenspiels. Es ist jedes Mal ein Genuss, den beiden zuzuhören; zu erleben, wie die so unterschiedlichen, ja gegensätzlichen Stile der beiden ineinanderfließen, sich ergänzen und am Ende ein stimmiges Ganzes ergeben. Die Selbstverständlichkeit, mit der das passiert, begeistert bei jedem Anhören aufs Neue! Zudem haben sie sich nicht zuletzt durch die absolvierten Konzerte ihr Feuer und ihren Spirit bewahrt und ihre Leidenschaft für handgemachten Hardrock zum zweiten Mal in sehr gute bis grandiose Songs gegossen. Diese wurden im Gegensatz zum Erstling von einer festen Rhythmusgruppe eingespielt. Bassistin Julia Lage und Superdrummer Bruno Valverde, dessen Brillianz man auch bei Angra und Whom Gods Destroy bewundern kann. Trotz der Vielseitigkeit des Brasilianers ist es kaum zu glauben, dass das derselbe Typ ist, der auf Kiko Loureiros aktueller Solo-Lehrstunde Theory Of Mind wie ein Oktopus getrommelt hat!

Eingeleitet wird Black Light/White Noise von einem satt rockenden Trio, das von einem ungemein dichten, organischen Sound optimal in Szene gesetzt wird. Als Produzenten haben die beiden Sänger und Gitarristen vielleicht sogar die größten Fortschritte gemacht! Der Drumsound ist der Hammer! Und die Gitarren der beiden Protagonisten klingen bei jedem Song mal mehr, mal weniger anders, so dass es nicht nur technisch, sondern auch klanglich eine Menge zu entdecken gibt. Dem vollmundigen „Muddy Water“ schließen sich die beiden Singles und Quasi-Titelstücke „White Noise“ und „Black Light“ (mit ganz dezenter Funk-Grundierung) an.
Aber erst mit dem melancholischen „Darkside“ geht es richtig los. Verblüffend, wie sehr die Musik plötzlich an Tiefe und Ausdruckskraft gewinnt! Obendrein ist der Refrain der stärkste des ganzen Albums. Alle Zutaten zusammen ergeben ein Stück, das man endlos hören kann! Das hohe Level wird beim folgenden „Life Unchained“ gehalten. Mit seiner wunderschönen, knapp über eine Minute langen Gitarreneinleitung hätte das Lied ebenfalls einen klasse Opener abgegeben. Dem flotten „Blindsided“ würde ich sogar Hitqualitäten bescheinigen – zumindest in jeder Rockdisco! „Wraith“ ist ein Musterbeispiel für spannendes Songwriting mit Tiefgang und einem rhythmisch swingenden Chorus. Vor allem Richie Kotzen legt Wert auf starke Refrains. Deren Vorhandensein ist der Grund, weshalb ich die Kritik des Rezensenten im Breakout – zu viel Gitarre, zu wenig Songwriting – nicht teile. „Heavy Weather“ und das knarzig-warme „Outlaw“ bringen die dezente Blues-Würze in das Rock-Gericht, die man vom Debüt kennt. Ich zumindest habe sie auf Black Light/White Noise bis dahin aber nicht vermisst! Dennoch sind sie natürlich auf jeden Fall eine Bereicherung, keine Frage!
Tja, was soll ich zum Schlusstrack „Beyond The Pale“ sagen? Vielleicht nur diesen einen Satz: Die über sieben Minuten lange Nummer ist der emotionale Höhepunkt von packenden 49 Minuten, die jeden Freund von exquisitem Gitarrenspiel, abwechslungsreichem Doppel- und Wechselgesang und starken Kompositionen begeistern werden!



Michael Schübeler

Trackliste

1Muddy Water3:33
2White Noise4:48
3Black Light4:33
4Darkside5:18
5Life Unchained5:14
6Blindsided4:23
7Wraith4:13
8Heavy Weather4:24
9Outlaw5:11
10Beyond The Pale7:20

Besetzung

Adrian Smith (Vocals, Guitars)
Richie Kotzen (Vocals, Guitars)
Julia Lage (Bass)
Bruno Valverde (Drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger