Reviews
Litha
Info
Musikrichtung:
Jazz Rock / Fusion
VÖ: 20.10.2023 (Challenge) Gesamtspielzeit: 36:03 Internet: https://www.driftwoodquartet.com/ https://www.martinaweinmar.de/ https://www.challengerecords.com/catalogue/7/ https://www.jazzthing.de/ |
Und wieder eine Veröffentlichung in der Reihe "Jazz thing Next Generation", und dieses Mal darf gefeiert werden, liegt doch nun die einhundertste Ausgabe vor! Und es feiert bei dieser Zusammenarbeit zwischen Challenge Records und der Zeitschrift Jazzthing das Driftwood Quartet aus Zürich mit, und legt mit Litha das Debüt-Album vor.
Gitarrist Joachim Frey und Bassistin Jeanaine Oesch starteten als Duo, bis dann Drummer Böhringer und die Saxofonistin Iten dazustießen. Wenngleich es sich um Instrumentalmusik handelt, sind Oesch und Frey auch mit "vocals" gelistet, doch werden die Stimmen eher als weitere Instrumente eingesetzt.
Musikalisch bewegt man sich im Bereich Fusion, hier also die Verquickung von Jazz und Rock. Mit "New Hive" startet der Reigen der sieben Songs, die mit Ausnahme eines Stückes von Frey komponiert wurden, lediglich "Suvi" entstand aus einer Zusammenarbeit von Frey mit Samir Böhringer. Noch bevor drei Minuten erreicht wurden, purzeln bei mir reichlich Assoziationen. Da muss ich spontan an die Jazz Rock-Bewegung der Siebziger denken, hier in Richtung der britischen Szene, Ian Carr/Nucleus, Soft Machine etc, aber auch an Produktionen auf dem Label ECM, wie von Pat Metheny beispielsweise. Denn auf dem flexiblen und groovenden Rhythmusteppich, der auch ein wenig rockt, erheben sich Instrumente und auch die Stimme von Jeanaine Oesch zu Soloausflügen und gemeinsam erschafft man spannende Landschaften, die im Spannungsfeld von teilweiser Polyrhythmik und einfühlsamer Improvisationen liegen.
Doch auch ganz zarte Töne bahnen sich ihren Weg, wie "Song For Mori" oder "Low". Zupackender und mehr in Richtung Rock treibend kommt "Sixth Sense". Und auch hier besticht Samir Böhringer durch sein sehr gestaltendes Spiel, und stellt sich nicht als reiner Rhythmusgeber vor. Wenn dann die Mitspieler*innen sich hier einbinden, dann treffen wir auf fast frei fließende Improvisations-Passagen, die jedoch rasch wieder an Boden gewinnen und somit für packende Spannungsbögen sorgen.
Somit entdecke ich ein Umfeld, dass sich zwischen der Einbeziehung alter Fusion-Elemente der Siebziger, frischen und belebenden Zutaten und individueller Zurichtung positioniert, Alles in Allem sehr zugänglich gestaltet, aber dennoch Raum lassend für frei schwebende Elemente und Improvisation, alles wohl strukturiert.
Trackliste
2 Song For Mori (5:47)
3 Filaments (2:00)
4 Sixth Sense (5:00)
5 Low (4:40)
6 Litha (5:36)
7 Suvi (5:48)
Besetzung
Jeanaine Oesch (electric bass, double bass & vocals)
Joa Frey (guitar & vocals)
Samir Böhringer (drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |