Reviews

Thunder Bünny

Psychedelic State of Mind

Info Musikrichtung: Psychedelic / Blues VÖ: 03.03.2023 (Spare Time / Cargo) Gesamtspielzeit: 35:20

Thunder Bünny treffen den Nagel mit dem Albumtitel Psychedelic State of Mind fast auf den Kopf. Noch passender wäre „Psychedlic State of Blues“ gewesen.

Hört Euch nur das völlig unpassend betitelte „Sleeping Pill“ an. Es klingt, als wären ZZ Top im San Francisco der drogengeschwängerten 60/70er gelandet. Eine tolle Atmosphäre erzeugt nicht zuletzt die in der Besetzungsliste verschwiegene Mundharmonika. Auch bei „AnnieMolly“ höre ich Geräusche, die ich mir eigentlich nur von einer Orgel her stammend erklären kann, die wiederum nicht in der Liste auftaucht.

Das bunte Artwork passt bestens zu dem bunten Strauß mitreißender Stücke, die Thunder Bünny uns etwas mehr als eine halbe Stunde lang präsentieren. Anderes als viele „reine“ Psychedelic Bands driftet die Truppe nie ins kompositorische Nirwana ab, das nur im Drogenrausch zu genießen ist. Alle Stücke kommen auf den Punkt, haben Struktur und werden fantasievoll ausgestaltet.

Dabei geht es mal cool und geschmeidig zu („Mojave Frame of Mind“), mal ziert sich ein toller Rhythmiker mit einem tollen Refrain („Antioch Stomp“). Auch das Betreten von Grenzgebieten wie dem progressiven Pop („AnnieMolly“) oder eines psychedelischen West Coasts („Psychedelic State of Mind”) ist nicht verboten.

Thunder Bünny ergänzen sich um eine Reihe von im Booklet nicht ausdrücklich so genannten Gastmusikern, die den Stücken immer wieder einen besonderen Stempel aufdrücken. So sind es bei „Don’t loose that Groove“ John Heinrich am Saxophon und Kevin McKendree am Hammerpiano, die für die besonderen Momente zuständig sind.

Norbert von Fransecky