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Alive at ProgStock
Info
Musikrichtung:
Prog
VÖ: 20.05.2022 (2nd Street / Inner Nova) Gesamtspielzeit: 107:42 |
Als ich die CD bekam und die Tracklist abtippte, fielen mir natürlich sofort Titel wie „Minstrel in the Gallery“, „Roundabout”, „Eight Miles high”, „Fanfare for the common Man“, „Watcher of the Skies” und „Karn Evil 9” auf. Meine Vermutung: Ich habe es hier mit einer Prog-Truppe zu tun, die sich massiv auf Cover-Versionen verlegt hat. Letztlich stimmt das auch bis zu einem gewissen Grad. Auf der anderen Seite kramt Band-Chef Robert Berry vor allem in der eigenen musikalischen Vergangenheit, in der er u.a. mit Greg Lake, Steve Howe und Keith Emerson zusammengearbeitet hat. Der Bandname 3.2 bezieht sich dann auch direkt auf die Band Three, die im Prinzip der Versuch einer Neuauflage von Emerson Lake and Palmer war, in der Berry Carl Palmer ersetzen sollte und die 1988 das Album To the Power of Three veröffentlicht hat. Auch zu Asia bestanden etwas entferntere Verbindungen.
Und auch wenn Berry nie direkt mit Asia in Verbindung stand, ist der Bandname eine gute Hilfe den Sound von 3.2 zu charakterisieren. Denn 3.2 ist eine ideale Wahl für alle, denen ELP zu verkopft und Asia zu simpel und poppig sind.
3.2 veröffentlichen hier ihren Auftritt bei der 2019er Auflage des ProgStock-Festivals auf CD und DVD. Die Tracklists sind identisch. Auffällig sind die sehr ausführlichen Ansagen Berrys, in der er immer wieder Rückblicke in seine Biographie als Musiker einbaut. Sie haben eine Länge, dass sie auf den CDs als eigene Tracks indiziert sind.
Die Live-Präsentation ist umwerfend! Und die eigenen Stücke Berrys und die, die er mit Emerson, Palmer oder Steve Howe zusammen geschrieben hat, fallen in keiner Weise hinter die Qualität der Klassiker zurück, die er sich bei den großen Helden „geborgt“ hat. So ist zum Beispiel die Berry-Nummer „Talkin‘ bout“, die er ursprünglich für GTR geschrieben hatte und auf dem Three-Album veröffentlicht hat und die hier mit Colyer am Umhänge-Keyboard präsentiert wird, zu den absoluten Highlights dieses grandiosen Albums.
„Last Ride into the Sun”, eine Emerson-Berry-Palmer-Nummer, ist ein Instrumental-Feuerwerk erster Güte. „Roundabout“ kommt sehr rockig. Das Weihnachtslied „Deck the Halls“ kommt (am 11. Oktober!) mit Gänsehaut-Gesang. Ausfälle oder auch nur Filler finde ich auf dem Album nicht einen einzigen. Daher tue ich etwas, was ich sonst eigentlich nur bei absoluten Klassikern tue: Ich ziehe die Höchstnote!
Saustark!!
Trackliste
1 Ansage (2:06)
2 Life beyond L.A. (5:01)
3 Ansage (2:04)
4 No One else to blame (6:09)
5 Ansage (1:39)
6 Desde la Vida (7:34)
7 Ansage (1:53)
8 Powerful Man (Acoustic) (4:53)
9 Ansage (1:11)
10 Last Ride into the Sun (9:58)
11 Ansage (1:26)
12 Minstrel in the Gallery (5:27)
13 Ansage (1:19)
14 You do or you don't (3:28)
CD 2
15 Roundabout (7:37)
16 Ansage (1:51)
17 Can't let go (3:57)
18 Ansage (1:20)
19 Somebody's watching (5:10)
20 Talkin' bout (3:59)
21 Eight Miles high / Fanfare for the common Man (5:28)
22 Ansage (0:51)
23 Deck the Halls 4:37)
24 Ansage (1:07)
25 Watcher of the Skies (8:08)
26 Ansage (0:17)
27 Karn Evil 9, 1st Impression, Part I (9:10)
Besetzung
Paul Keller (Lead Git, Voc)
Andrew Colyer (Keys, Voc)
Jimmy Keegan (Dr, Voc)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |