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Ballsqueezer

Fan of myself (Review-Serie, Folge 10)

Info Musikrichtung: Metal VÖ: 2015 (Ballsqueezer) Gesamtspielzeit: 27:03 Internet: http://www.ballsqueezer.net

Mit dem dritten Album ist die slowakische Band ein Fan of myself geworden. Wenn ich es richtig höre, geschieht das mit dem im Vergleich ruhigsten Album im Reigen der zehn Scheiben, die nun bereits besprochen wurden. Vielleicht ist das der Grund, dass es Fan of myself nach den 22:53 Minuten des Debüts über die 26:15 Minuten des Nachfolgers Beer in Botswana auf mittlerweile atemberaubende 27:03 Minuten bringt. (Okay, wir wissen ja bereits, dass die Band in der zweiten Hälfte ihrer Bandgeschichte zwei Mal sogar über die 30-Minuten-Marke hinaus vorstoßen wird.)

Die Hauptrichtung ist natürlich auch 2015 eher traditioneller Thrash Metal mit einer sehr rauen Reibeisenstimme, an der sich die Geister scheiden könnten. Aber dann gibt es da auch „Never again“ und „Leave you behind“, die sehr ruhig akustisch zumindest einsteigen. „Never again“ entwickelt sich dann auch eher groovig als thrashig und wird damit zum Seitenstück des etwas zerschrienen Groovers „Shut up“.

Eine Sonderstellung nimmt „Beer, Boobs and Rock’n’Roll“ ein, das im ZZ Top Stil startet. Vom Titel her greift man hier bereits auf ein Image zu, das die Band später deutlich prägen wird. Der Text feiert das freie Partyleben und zeigt so große Parallelen zu „Highway to Hell“.

Ansonsten stellt man sich in den Texten den Schwierigkeiten des Lebens, dass man nicht beim Eigentlichen ankommt, sich den Arsch für eine Frau aufreißt, die nie zufrieden zu stellen ist, oder damit klarkommen muss, dass Beziehungen auseinander gehen.

Das Grinsen im Gesicht, dass spätere Alben prägen wird, fängt mit dem Titelsong an, in dem die Band sich selber als Riesentalent beschreibt, das so banale Sachen, wie das Üben, selbstverständlich nicht nötig hat.

Für die Band ist es - wie gehabt - eher wichtig unbekümmert zu sein und viel Spaß zu haben. Den großen künstlerischen Anspruch überlassen sie anderen.

Norbert von Fransecky