Reviews
Some Of Them Were Never Unprepared
Info
Musikrichtung:
Jazz / Classical / Experimental / Minimal
VÖ: 22.10.2021 (Relative Pitch Records) Gesamtspielzeit: 33:22 Internet: https://www.discogs.com/de/artist/2263699-Alexander-Zethson https://www.discogs.com/de/artist/10120570-Alex-Zethson-Ensemble https://relativepitchrecords.bandcamp.com/album/some-of-them-were-never-unprepared |
Alex Zethson ist Pianist, Keyboarder und Komponist und im Bereich Jazz und Experimental-Musik tätig. Für sein neues Album hat er sich nun ein großes Ensemble aus zwölf Musikern aus allen möglichen Bereichen zusammengestellt. Mit diesem hat er seine 33 Minuten lange Komposition “Some Of Them Were Never Unprepared“, aufgeteilt in zwei Teile, realisiert.
Das große Ensemble arbeitet dabei jedoch eher reduziert. Der erste Teil ist stark von den Perkussionen bestimmt, die in vielfältiger Weise fast über die vollen 17 Minuten einen Midtempo Beat vorgeben.
Im Hintergrund hört man einen Bass (oder Bässe) stoisch wummern. In diesen durchaus rituellen Sound arbeiten sich seltsame, aber stimmungsvolle Klänge der anderen Instrumente ein, die sich jedoch mehr als Atmosphäre integrieren. In den letzten fünf Minuten verschwindet das rituelle Trommeln, die Glockenklänge jedoch bleiben und es kommen nun kontemporäre, oder eigentlich besser, Post-Jazz-Klänge des Ensembles zurück. Zum Ende hin schleicht sich eine wundervolle Gitarrenmelodie ein, welche das Stück endgültig zu so etwas wie Post-Rock machen. Ganz zum Schluss zieht das Tempo an und die Atmosphäre verhallt mystisch.
Im zweiten Teil geht es dann zunächst in den Contemporary-Teil über. Die Streicher knarzen zu versprenkelten Pianoklängen, viele andere Töne unterschiedlicher Instrumente fließen ein, aber es ufert nicht aus. Dann setzen unterschiedliche Streicher ein und tragen den Sound nach ca. dreieinhalb Minuten langsam in eine stoische Melodie, untermauert von einem treibenden, aber im Hintergrund wirkenden Schlagzeug. Das Stück baut sich unweigerlich auf zu einem sogvollen psychedelischen Klang. Zum Schluss wird es dann noch psychedelischer, denn die Instrumente beginnen sich zu überlagern. Violinen, Celli und viele andere Klangerzeuger steigern sich in einen psychedelischen Rocksound verziert mit Contemporary-Klängen.
Ein spannendes Werk zwischen Experimental-Musik und Post-Rock. Man hört die vielen Musiker nicht so heraus, das eben sehr bedächtig und akzentuiert musiziert wird. Wem die Musik der letzten Talk Talk-Alben und anderen experimentierfreudigen Interpreten aus dem Jazz-/Post-Rock- und auch Klassikbereich gefallen, der dürfte sich auch in diesem schönen Werk wiederfinden.
Ich hoffe, dieses Album wird auch noch eine Vinyl-Fassung erhalten, denn dafür ist es an sich gemacht!
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Some Of Them Were Never Unprepared, Part I | 17:00 |
2 | Some Of Them Were Never Unprepared. Part II | 16:22 |
Besetzung
Composed By [Composition], Piano [left] – Alexander Zethson
Contrabass – Elsa Bergman, Torbjörn Zetterberg
Drums, Gong – Andreas Hiroui Larsson
Guitar – Anton Toorell, Giannis Arapis, Kasper Agnas
Piano [right] – Karin Ingves
Shaker – Niclas Lindström
Violin – Anna Lindal, Josefin Runsteen
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |