····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ····· 4-CD-Box mit livehaftigem Ost-Metal zum Mauerfall-Jubiläum ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Scarlatti, A. / Caldara, A. (Bridelli)

Appena chiudo gli occhi - Solo-Kantaten mit Violine


Info

Musikrichtung: Barock

VÖ: 04.06.2021

(Arcana / Outhere / Note 1 / CD / 2020 / Best. Nr. A487)

Gesamtspielzeit: 76:57

Internet:

Giuseppina Bridelli
Quartetto Vanvitelli

IM GLEICHGEWICHT

Unter den über alle Sammlungen der Welt verstreuten 800 (Kammer-)Kantaten von Alessandro Scarlatti (1660-1725) und ihren 300 Schwesterwerken von Antonio Caldara (1681-1753) die echten Perlen zu finden und daraus auch noch ein stimmiges Programm zu formen, ist keine geringe Leistung - hier ist sie vollauf gelungen. Das Album der italienischen Mezzosopranistin Giuseppina Bridelli wartet genau genommen sogar mit echten Raritäten auf, denn nur wenige Kantaten für Solo-Stimme und Solo-Violine plus Basso Continuo sind überliefert. Bei ihnen kommt es zu einem höchst reizvollen Wettstreit der virtuosen Gesangslinie mit der nicht minder virtuosen Violinstimme, die sich gewissermaßen auf Augenhöhe begegnen und miteinander interagieren.

Bridelli und das Quartetto Vanvitelli mit dem Geiger Gian Andrea Guerra an der Spitze führen diese höchst delikate Musik mit einer fast schon zärtlich zu anmutenden Hingabe auf. Bridellis Mezzostimme bleibt jederzeit klar, verfügt aber bei leicht herbem Timbre über eine Vielzahl feinster Schattierungen. Konsequent widersteht die Sängerin der Versuchung, zum großen, opernhaften Ton zu greifen. Auch wenn ihr das hier und da hörbar Zurückhaltung abverlangt, zahlt diese sich aus, weil dadurch das zerbrechliche Gleichgewicht von Vokal- und Instrumentalpart erhalten bleibt und die Affekte eher aus innerer Empfindung heraus leuchten statt ausgestellt zu werden. Es bleiben weltliche Kantaten, aber somit solche von fast schon betrachtendem Charakter und erstaunlich psychologischem Tiefgang.

Der Violinklang umspielt, umschmeichelt und kommentiert, wird nicht selten in den ein- und ausleitenden Takten selbst zum Hauptgegenstand. Auch die weiteren Instrumentalisten gestalten ihre Partien mit feinsinnigem Zugriff und lassen einen erstaunlich warmen, zumeist schwebend-wiegenden Gesamtklang entstehen. Valentinis ungewöhnlich freigeistig komponiertes "Allattamento da camera" bietet dem Ensemble dabei Gelegenheit, auch einmal rein instrumental zu glänzen und seine Qualitäten voll auszuspielen.



Sven Kerkhoff

Trackliste

1-8 A. Scralatti: Dove fuggo? A che penso?
9-12 A. Caldara: Vicino a un rivoletto
13-17 G. Valentini: Allettamento da camera in d-moll, op. 8 Nr. 1
18-21 A. Caldara: Innocente cor mio
22-26 A. Scarlatti: Appena chiudo gli occhi

Besetzung

Giuseppina Bridelli: Mezzosopran

Quartetto Vanvitelli
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger