Reviews
Exterior Lux
Info
Musikrichtung:
Electronic / Jazz / Rock / Avantgarde / Avant-garde Jazz / Experimental
VÖ: 13.10.2020 (Klanggallerie) Gesamtspielzeit: 34:38 Internet: https://www.discogs.com/Jac-Berrocal-David-Fenech-Vincent-Epplay-Exterior-Lux/release/16052134 http://www.youtu.be/az7syd_JSJc |
Jac Berrocal ist ein umtriebiger Experimentalmusiker - Hauptinstrument Trompete -, der über die Jahre mit vielen Größen wie z.B. Steven Stapelton oder Jaki Liebezeit zusammengearbeitet hat. In seiner umfangreichen Diskographie stehen unzählige Alben, die er mit anderen Experimentalmusikern in Kollaborationen eingespielt hat. Für seine neueste Aufnahme hat er sich bereits zum dritten Mal mit dem Gitarristen, Bassisten und Perkussionisten David Fenech und dem Elektroniker und Schlagzeuger Vincent Epplay zusammengetan. Das Album wurde übrigens als richtige Zusammenarbeit erstellt. Soll heißen, alle haben komponiert und arrangiert und natürlich gespielt.
Das Schöne an den meisten Scheiben aus dem Umfeld von Berrocal und Fenech, ist die nahezu kongeniale Vermischung von Experiment und musikalischer Schönheit. Auf Exterior Lux geht es verhältnismäßig viel elektronisch zur Sache. Jede Menge Fieldrecordings, atmosphärische wie aufwühlende Sounds durchfluten die Musik. Auch einige pulsierende und perkussive elektronische Klänge werden benutzt. Auf diesem Untergrund, der einen schwummerigen, etwas düsteren Grundsound produziert, toben sich die Musiker dann an ihren Hauptinstrumenten aus. Wobei austoben nicht so recht passt, denn die meisten Songs sind sehr fragil und dem Post-Rock-Sound nahe aufgebaut. Berrocals Trompete sticht oft heraus in ihrem an Jon Hassel erinnernden und doch ganz eigenem Stil. Die Klänge seines Instrumentes scheinen immer aus der Ferne über die restliche Musik zu schauen und spielen sich dann langsam ins Zentrum hinein. Die Gitarrenarbeit ist zu meist auf eher rauere und zerfaserte Art und Weise zu hören, also auch durchaus dem Postrock nahe.
So sind elf Stücke mit knapp 40 Minuten traumhafter Musik zwischen Experiment und Soundscape, Postrock und Ambient entstanden, die durch ihren Aufbau in den einzelnen Songs und dem Spannungsbogen des Albums zu faszinieren wissen. Die Perkussion sorgt immer dafür, dass nicht alles nur zu Sound wird, sondern immer Songstrukturen übrigbleiben und das ein oder andere Stück, wie z.B. “Fuis le Feu“, bricht den Sound mit seinem seltsamen, aber nicht zu überhörenden Rockappeal zur rechten Zeit wieder auf.
Die Krönung sind die Vocals und Sprachsamples, die sich ebenso grandios in das Gesamtkonstrukt einarbeiten. Wunderbares Teil.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Going Nowhere | 2:58 |
2 | Exterior Lux | 3:45 |
3 | Walkabout | 3:17 |
4 | Wakhan Corridor | 2:37 |
5 | Chiroptera | 3:52 |
6 | Vetiver | 3:29 |
7 | Officer | 3:57 |
8 | Fuis Le Feu | 5:15 |
9 | Légére Dentelle | 2:22 |
10 | No Guitar Today | 2:48 |
11 | Je Me Suis Endormi | 3:47 |
Besetzung
Trumpet, Voice, Lyrics By, Written By: Jac Berrocal
Voice, Lyrics By, Electric Bass, Electric Guitar, Handclaps, Tape, Drum, Bells, Sampler, Percussion, Written By, Recorded By, Mixed By: David Fenech
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |