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Reviews

Aksak Maboul

Figures


Info

Musikrichtung: Rock / Pop / Experimental / Avantgarde / Jazz / Wave / Rio

VÖ: 22.05.2020

(Crammed Discs)

Gesamtspielzeit: 75:37

Internet:

http://www.crammed.be
http://www.facebook.com/aksakmaboul1/

Aksak Maboul haben in den Ende der 70er Jahre zwei Alben veröffentlicht, die heute Kultstatus innehaben.
Allerdings liegt der Verdienst der Band, bzw. des Mannes dahinter, Marc Hollander, nicht in diesen Alben, sondern in der Tatsache, das er das bis heute aktive Kultlabel Crammed Discs gründete und mit diesem ein wichtiger Bestandteil der 70er und 80er Jahre New Wave, Alternative und Avantgarde Szene wurde. Zu seinen wichtigsten Entdeckungen darf man wohl Tuxedomoon zählen. Doch auch heute bildet das Label eine wichtige Heimat für unterschiedlichste Acts zwischen Avantgarde, Jazz, Electro und Pop.
Nun, um 2016 herum bekam der Mann wieder Interesse am musizieren und legte zunächst ein Album mit unterschiedlichsten Musikern und vorwiegen Coverversionen vor. Mit diesem gelang es Ihm trotz Materials unterschiedlichster Spielarten ein Werk zu kreieren, das nach Aksak Maboul klang.
Und nun hat er mit einem neuem festen Line-up und eine Schar an Gastmusikern aus der Crammed Disc Familie (und auch dem einen oder anderen Anderen) neues Material eingespielt und zu einem fettem (Vinyl) Doppelalbum verarbeitet. Ach ja, die Stücke hätten zwar auf eine CD gepasst, wurden aber aus künstlerischen Gründen auf zwei CD´s gepresst.

Und die enthaltene Musik? Ein Kaleidoskope aus Pop, Avantgarde, etwas Rock, viel Jazz, Elektronik, reichlich eingestreuten klassischen Instrumenten wie Viola, Klavier, Klarinette und Bassoon und vielen Gesangsspielereien. Ach ja, eine Flut an sehr fein eingewobenen Fieldrecordings habe ich noch vergessen.
Kategorisieren kann man diese zu meist sehr eingängige Musik nicht wirklich. Die Basis wird zumeist von eingängigen programmierten Rhythmen und eingängigen Synthesizermelodien oder Teppichen gebildet. Darüber werden dann avantgardistische oder einfach nur schräge Klänge von Gitarren, Blasinstrumenten oder auch der Elektronik gelegt. Insgesamt sind es einfach nur fantatstische Popsongs mit unglaublichen Arrangements, vollgepackt mit Ideen und trotzdem nicht überladen. Das Piano hämmert, die Rhythmusmaschine pulsiert stoisch, dann kommt im Break erst eine Gitarre von Links, eine Brasssektion setzt in de Mitte ein um dann in einer Schweingitarre auf dem rechten Kanal zu münden. Das ist nur Beispielhaft für das, was in der Mehrzahl der Stücke hier innerhalb von 3 – 4 Minuten passiert. Und nochmal: dabei bleibt fast alles eingängig, geschmeidig, spannend.
Von diesem Arrangement Reichtum her erinnert das tatsächlich an Tuxedomoon oder einige andere Crammed Discs Acts, aber vor allem ist sich Aksak Maboul selbst treu geblieben und liefert 40 Jahre nach Ihrem letzten Album einfach mal das Abschlusswerk, halt nur in modern und mit vielen neuen Einflüssen.
Das Album kommt im Gatefold Cover mit Booklet, welches die Texte im Original und die englischen Übersetzungen bereithält. Die Vinyls sind 140 Gramm Pressungen und klingen fantastisch.

Hammeralbum. Anwärter für mein Album des Jahres 2020.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Seite 1
2Among The Naeporu 0:28
3C'Est Charles 4:20
4Taciturne 6:55
5Silhouettes 4:39
6Seite 2
7True, False, Fictive 1:26
8Histoire De Fous 5:32
9Sophie La Bévue 1:58
10Formerly Known As Défilé 3:21
11How Should One Read A Book? 0:28
12Spleenétique 5:47
13Sgraffites 4:23
14Seite 3
15The Untranslatable 1:32
16Retour Chez A. 5:00
17Dramuscule 6:42
18Excerpt From Uccellini 1:16
19Un Caïd 5:26
20Seite 4
21Martial Arts For Boys 0:16
22Un Certain M. 1:26
23Ins Bleistiftgebiet 1:33
24Fatrasie Pulvérisée 3:33
25Qu'Est-Ce Que C'Est "Mot"? 1:01
26Tout A Une Fin 8:35

Besetzung

Arranged: Lucien Fraipont, Marc Hollander
Co-producer: Faustine Hollander
Edited: Marc Hollander
Producer: Marc Hollander
Veronique Vincent: Vocals
Marc Hollander: Keyboards, Organ, Synthesizers, Piano, Sax, Guitars, Clarinets, Darbouka, Percussion, Programming, Sounds, Field Recordings
Faustine Hollander: Bass, Guitar, Voice
Lucien Fraipont; Guitars
Erik Heestermans: Drums, Percussion
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