Reviews
Reveries
Info
Musikrichtung:
Indie Folk
VÖ: 05.06.2020 (t3records) Gesamtspielzeit: 37:53 Internet: http://timmcmillan.net/ http://www.timmcmillanrachelsnow.com/ http://www.capitalmusic.de/ https://t3records.de/ |
“Afterparty“, “2.13“,“Angel“, “Wolves Of Stünz“,”Hiraeth”, das sind die bisherigen Stationen des australischen Musikers Tim McMillan. Von 2007 bis heute also ein durchgehendes Plattenangebot, und mit dem sechsten Album, Reveries, reiht sich dieses ein in die eigene musikalische Welt eines Außenseiters, der seine Musik auch hier außerhalb jeglichen Mainstreams präsentiert.
Schon früh wurde man auf sein ungewöhnliches Gitarrenspiel aufmerksam, ebenso wie seine Musik, für die der Protagonist bereits einen eigenen Begriff prägte und sie “Goblincore“ taufte (Goblin=Kobolt). Die meisten seiner Vorgängeralben zeichneten sich in Verbindung damit aus durch ihre musikalische Struktur, fanden sich doch stets viele verschachtelt klingende und nicht klar und direkt nachvollziehbare Melodien, mit denen uns McMillan in seine eigene seltsame Klangwelt hineinzog und damit verzaubern konnte.
Oft unerwartete Nuancen im Aufbau der Songs strahlen eine mitunter betörende Stimmung aus. Dieses wurde noch wesentlich gefördert durch eine besondere Zutat seit dem Album “Hiraeth“, war die dortige Zusammenarbeit mit der australischen Violinistin Rachel Snow doch ein echter Zugewinn. So arbeiten die beiden Musiker bereits einige Jahre zusammen, und unternahmen auch einige Tourneen. Für Reveries haben sie sich gemeinsam ins Studio begeben und ohne weitere Mithilfe ihr erstes gemeinsames Album eingespielt. Die elf Songs entstanden unter Mithilfe von Arno Jordan, Castle Studios, im Schloss Röhrsdorf, Dohna, in Sachsen.
Aufgenommen wurde die Musik analog und live und besticht durch ihre warme und intime Atmosphäre, Gitarre, Violine, perkussive Einschübe und zwei Stimmen, Stimmen, die ganz zart miteinander umgehen und bezaubernde Harmonien zaubern. Weitestgehend ist das geblieben, was man von McMillans früheren Veröffentlichungen kennt, doch diese nun reduzierte Ausführung der Kompositionen strahlen ganz anders, wird man weniger abgelenkt und kann sich auf den Kern der Songs konzentrieren, die allesamt wieder diese typischen Wohlfühlmomente verbreiten, ohne dabei allzu gefällig zu werden, sind doch die bekannten Ecken und Kanten durchaus noch vorhanden. Goblincore meets Indie Folk?
Und so bezaubert die Musik von Beginn an, gestrichene und gezupfte Geigenklänge umschmeicheln die Akustikgitarre und die Stimmen scheinen mitunter die Worte darüber zu tupfen. Diese Musik strahlt einen ganz besonderen Charme aus, der Wurzeln im filigranen Folk der Siebziger, vornehmlich aus Großbritannien, zu haben scheint. Pentangle als Band, Bert Jansch, John Renbourn, deren Gitarristen auch solo, diese Atmosphäre schimmert immer wieder durch. Und diese Folkmusik war auch immer mit Ecken und Kanten und Wendungen versehen, sei es hin mit Anleihen im Mittelalter oder auch die Verwendung psychedelischer Elemente.
Trackliste
2 Dawn
3 Murphy
4 Silence
5 Balcony
6 Bonnie's Trail
7 Sommerfugl
8 Bach
9 Storm
10 Carnoustie Coast
11 Lovers Waltz
Besetzung
Rachel Snow (violin, vocals)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |