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João Donato

A Bossa Muito Moderna de João Donato / Muito à Vontade

Info Musikrichtung: Bossa Nova VÖ: 19.7.2019 (1962) Aquarela do Brasil (Polydor) Gesamtspielzeit: 67:22 Internet: http://bjbear71.com/Donato/joao.html https://www.in-akustik.de/de/

Musik aus Brasilien war und ist etwas Besonderes. Allein die Verquickung mit dem Jazz, der daraus entstandene Bossa Nova, ist eine wunderschöne Variante davon. Der 1934 geborene Pianist, Sänger und Komponist João Donato ist einer der Exponaten dieses Stils.

Bereits mit musikalischer Früherziehung groß geworden, avancierte er als rasch wachsendes Talent, zunächst mit dem Akkordeon. Schon im Alter von fünfzehn Jahren wurde Donato professionell tätig. Zusammen mit João Gilberto gab es 1958 einen ersten gemeinsamen Hit. Mit ihm als auch anderen Größen der brasilianischen Folk- und Jazz-Szene kam es zu vielen Zusammenarbeiten und prägten den Musiker.

Zwei der besten Alben, beide aus 1962, und in Rio de Janeiro aufgenommen, werden auf dieser Kollektion präsentiert, A Bossa Muito Moderna de João Donato und Muito à Vontade, seinerzeit erschienen auf Polydor. Einer der Mitspieler im Quartett ist der großartige Schlagzeuger Milton Banana, seinerzeit an vielen hochwertigen Produktionen beteiligt. Ein Song, der Track 25, der als zusätzlicher Bonus hinzugefügt wurde, stammt aus 1955 und bietet “Silk Stop“ noch einmal in großorchestraler Inszenierung, Big Band-Bossa vom Feinsten.

Die grundsätzliche Piano-Trio-Stimmung wird ergänzt durch einen Perkussionisten, der dieses zusätzliche Latin-Flair in die laszive Atmosphäre behutsam einbringt. Langsame Songs wechseln mit schnellen, als Beispiel sei “Rio“ genannt, das sofort die äußeren Extremitäten in Bewegung bringt. Darüber hinaus können wir uns an lebensfrohem Samba erfreuen und einigen Titeln, die wiederum vorrangig sehr im Jazz verankert sind. So entdecke ich bei “Olhou Para Mim“ genau jene Stimmung, die viele Jahre später im Bereich Fusion von Musikern wie Flora Purim oder Airto Moreira aufgegriffen wurde. Mithin wird auf fünfundzwanzig Songs eine fröhlich stimmende Mischung geboten, die zwangsläufig mitreißend wirkt.

Wolfgang Giese