Reviews
Orbis Quadrantis
Info
Musikrichtung:
Psychedelic/Space Rock
VÖ: 13.09.2019 (Suburban Records / Soulfood) Gesamtspielzeit: 39:57 Internet: http://www.monomyththeband.com https://www.facebook.com/monomyththeband |
Die Hollänger Monomyth haben sich mit ihrem letzten Album Exo von einer Band, die Gefahr lief sich etwas in ihren ausgedehnten Klangflächen zu verlieren, zu einer tollen Instrumentaltruppe entwickelt, die es schafft trotz großer Verspieltheit und überlangen Stücken kompakt und einnehmend zu klingen. Waberndes Geblubber lebt man zwischenzeitlich wohl wo anders aus. Zum Beispiel als Livescore-Band zur Untermalung des Stimmfilmklassikers „Das Cabinet des Dr. Caligari“.
Nun als ein neues Studioalbum namens Orbis Quadrantis. Besetzungstechnisch bringt es auf jeden Fall eine Änderung mit sich. Zum Quintett gehört mittlerweile Gorefest- und Gingerpig-Gitarrist Boudewijn Bonebakker. Ob er Monomyth ein bisschen mehr Rockigkeit verleiht? Nicht unbedingt. Denn groß verändert hat mich sich nicht, auch wenn man durchaus etwas durchgelüftet hat. Man bleibt seiner psychedelischen Linie treu, allerdings ohne abgehoben zu sein. Was den Sound von Monomyth auszeichnet, ist eine gesunde Portion Bodenständigkeit. Trotzdem taugt die Musik sehr gut für interessante Filme vor dem geistigen Auge.
„Aquilo“ malt das Bild einer maritimen Reise an die Wand. Ruhige Basstöne, eine perlende Keyboardlinie lassen Meeresluft schnuppern, ehe einen die Band irgendwann sanft an die Hand nimmt, bevor man in der zweiten Hälfte doch die Rockkeule auspackt. Guter Beginn. Und es geht genauso einnehmend weiter. „Eurus“ wandelt zwischen hypnotisch und mitnehmendem Drive, lebt vom Rhythmus und ineinander greifenden Gitarrenleads und baut zum Ende angenehm Drama auf. „Auster“ startet fast krautrockig mit Synthesizer-Geblubber und altmodischen Orgelklängen, wird aber recht bald ziemlich verspielt. „Favonius“ startet dann noch einmal gemütlich im warmen Sound, steigt aber kurzzeitig in die Düsternis hinab, bevor die Nummer groß aufblüht und das Album zu einem harmonischen Ende führt.
Monomyth sind auch mit ihrem aktuellen Album eine Hausnummer in Sachen Psychdelic/Space Rock. Und als Genreliebhaber (und nicht nur als solcher!) sollte man mal für eine Runde einsteigen und sich entführen lassen.
Mario Karl
Trackliste
1 | Aquilo | 12:00 |
2 | Eurus | 9:59 |
3 | Auster | 8:55 |
4 | Favonius | 9:03 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |