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RAiNERVONVIELEN

Alles mit Allem, Live & Akustisch

Info Musikrichtung: Singer/Songwriter VÖ: 07.06.2019 (36music) Gesamtspielzeit: 56:55 Internet: https://www.rainervonvielen.de/ http://www.nuzzcom.com/ https://brokensilence.de/

Rainer Von Vielen ist ein Musiker aus Kempten/Allgäu, seit etwa zwanzig Jahren aktiv, und das in verschiedenen musikalischen Bereichen, ob Electro, Hip Hop oder ganz einfach als Singer/Songwriter, solo oder mit einer Band namens Orange. Nun hat der Musiker ein erstes Live-Akustik-Album veröffentlicht, gefüllt mit bekannten Studioversionen der Band, hier nun der E-Gitarren oder sonstiger Electro-Sounds beraubt. Einen bisher unveröffentlichten Song gibt es ebenfalls, eine Vertonung eines Werks von Bertolt Brecht „Gegen Verführung“.

Rainer Von Vielen ist beileibe nicht Einer von Vielen, zumindest ist die Musik dieser CD recht individuell gestaltet. Für diese Platte wurden zwei Konzerte herangezogen, aus dem Stadttheater Kempten 2017 und der Rosenau in Stuttgart 2018. Auf das Wesentliche reduziert präsentieren uns der Musiker und die Band eine Vorstellung, die nicht unbedingt in bekannte Schubladen einzuordnen sind. Rainer singt mit kraftvoller und klarer Stimme und kann die deutschen Texte sehr verständlich formulieren, beim ersten Song erinnert er mich doch tatsächlich an die Stimm- und Tonlage von Ingo Insterburg. (falls den noch jemand kennt). Doch dabei bleibt es auch, denn inhaltlich geht es hier natürlich sehr ernst zu, und die Musiker unterstreichen die Dramatik eindrucksvoll, ganz besonders das Cello und das Akkordeon, das weist fast schon kammermusikalische Aspekte auf.

“Kopf und Zahl“ wird von Piano und Gitarre geführt und erneut unterstreicht (im wahrsten Sinne des Wortes) die wirklich, trotz ihrer Reduzierung, wuchtig wirkenden Songs. Gesanglich muss ich erneut assoziieren, die Art und Weise des Gesangs, ein wenig trocken im Ausdruck, da muss ich an den wahrscheinlich auch längst vergessenen Sascha Gutzeit denken, zumindest an dessen tolle Platte „Unten am Depot“. Rainer wirkt stark wie einer jener deutschen Chanson- und Folkpopsänger, die einst ihr Glück versuchten, Mario Hené, Thommy Bayer oder auch mitunter meine ich auch den gewissen Hauch von Reinhard Mey zu vernehmen.

Und so sind es viele Nuancen, die sich zu einem neuen Ganzen geformt haben, wie ich bereits bemerkte, hoch individuell und sehr ansprechend, das sind auch Texte, denen man konzentriert zuhören möchte, weil sie sich positiv von jenen anderer deutscher Musiker abheben, die derzeit bei der aktuellen „neuen Deutschen Welle“ mitmischen. Hier sind die Texte inhaltlich auch interessant. Mithin, das ist ein gelungenes Album!

Wolfgang Giese