Reviews
Trick-Trague
Info
Musikrichtung:
Brasil Fusion
VÖ: 26.04.2019 (Da Casa Records) Gesamtspielzeit: 48:21 Internet: http://rosamorena.de https://www.chateau-du-pop.de/ |
Kateryna Ostrovska, so heißt die Dame wirklich, und unter dem Künstlernamen Rosa Morena Russa hat sie das Album Trick-Trague, ihr zweites Werk, aufgenommen. Apropos aufgenommen – in Rio de Janeiro wurde die Musik eingespielt, anlässlich einer Reise dorthin. Und das hat auch Spuren hinterlassen, Elemente der dortigen Musik, dazu Einflüsse aus der Klezmer-Musik und das Ganze mit russischen Texten serviert. Das klingt in der Tat ungewöhnlich.
Und sogleich der Titelsong, als Auftakt, setzt entsprechende Aspekte, das von der Protagonistin vorgetragene Russisch klingt irgendwie recht brasilianisch/portugiesisch, und ist der mitunter harten russischen Aussprache beraubt. Luftig und leicht schwebt der Song dahin, ein engagiertes Flötensolo sorgt für die entsprechende Jazz-Atmosphäre.
Doch nicht nur russisch wird gesungen, das sanft von der Klarinette geführte “Frunze Verde“ wird in Jiddisch gesungen, und Kateryna haucht mit einer kleinen Spur der legendären Astrud Gilberto. Im Übrigen – als Hinweis, alle Songs sind mit englischsprachiger Übersetzung abgedruckt, so dass man den Inhalt besser nachvollziehen kann.
Zumeist ist die Musik tatsächlich in typisch brasilianischer Atmosphäre eingespielt worden, mit Elementen aus Jazz und Fusion gewürzt. Die seit 25 Jahren in Hamburg lebende gebürtige Russin hat zwischenzeitlich auch in Brasilien gelebt und somit mag sich ihre Vorliebe für diese Musik erklären. Dortige Musiker sorgen auch dafür, dass die Atmosphäre stimmt und authentisch klingt.
Der einzige englischsprachige Song, ”What’s This Thing Called Love“, ist nicht zu verwechseln mit dem Titel von Cole Porter, dessen Titel schließlich auch lautet: “What Is This Thing Called Love?“. Englisch geht der Protagonistin nicht ganz so leicht von der Zunge, der Song steht für mich insofern ein wenig außer der Reihe. Ganz wunderschön sind solche Balladen wie “Valsinha“, auch hier wieder ist es sehr erstaunlich, wie brasilianisch das Russische klingt. Ganz intensive Emotion, nur Gesang und Piano, erlebt man mit “Tuman“, ein wunderschönes Stück. Eine weitere Überraschung erwartet uns mit “35“, ist der Song doch mit einem sanftem Reggae-Rhythmus unterlegt. Schließlich muss ich resümieren, dass das Vorhaben, verschiedene kulturelle Einflüsse unter einen Hut zu bringen, auf sehr interessante und bemerkenswerte Weise gelungen ist.
Trackliste
2 Frunze Verde (4:32)
3 Ty Ne Rab (4:34)
4 Bez Slov (5:43)
5 What's This Thing Called Love (3:50)
6 Valsinha (4:58)
7 Esse Mundo É uma Maçã (4:21)
8 Aquis Sanctis No 1 – Krym (5:57)
9 Tuman (3:05)
10 35 (3:41)
11 Aquis Sanctis No 2 - Yoyne Hanuvi Ijexá (4:17)
Besetzung
Leandro Saint-Hill (sax, flute, brass arrangement - #1)
Dan Gottshall (trombone, brass arrangement - #3, 7)
Thibault Falk (Rhodes, synths)
Christian Dawid (clarinet - #2, 4)
Lorenz Boesche (piano - #9)
Jana Mishenina (violins)
Zé Luiz Maia (bass)
Elcio Cáfaro (drums)
Paulino Dias (percussion)
Fabiano Lima (percussion - #3, 8)
Jonas de Rave (accordion - #8)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |