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Solastalgia
Info
Musikrichtung:
Elektronik / Ambient / Drone
VÖ: 21.06.2019 (Room 40) Gesamtspielzeit: 76:40 Internet: https://room40.bandcamp.com/album/solastalgia |
Der amerikanische Produzent, Musiker und Komponist Rafael Anton Irisarri ist seit 2005 aktiv und hat seitdem bereits eine Vielzahl an Alben, EPs und Zusammenarbeiten mit anderen Künstlern veröffentlicht. Sein Bereich ist eine Art elektronischer, sphärischer Kompositionen, die in erster Linie mit vielen Drones und mit Fieldrecordings erzeugt wird.
Sein aktuelles Album Sostalgia wurde in zwei Suiten aufgenommen, wobei die erste aus sechs Stücken besteht und die zweite aus zwei Stücken. Die Musik baut auf den bereits erwähnten elektronischen Drones auf, die hier jedoch nicht bedrohlich und mächtig eingesetzt werden, sondern schon sanfte, melodische Untergründe für die Stücke bildet. Über diese extrem angenehemen und schwebenden Soundscapes sind unterschiedlichste Samples gelegt, die sich ebenfalls sehr melodisch in das Gesamtbild einpassen. Die daraus entstehenden Tracks wirkt auf mich wie dunkle, aber doch angenehme Filmmusik.
Man hört diesen Aufnahmen die klassischen Vorbilder, die der Künstler selber benennt, durchaus an. Mahler, Saite und Debussy für die romantischen, angenehm fließenden Klänge und Wagner für die mächtigen Drones. Auch die angegebenen Vorbilder aus der modernen Musik, Harrold Budd, Robin Guthrie und Kevin Shields, führen durchaus in die richtige Richtung und seine angegebene Vorliebe für Filme von Werner Herzog, David Lynch oder Julio Medem zeigt auch die Bilder auf, die einem bei der Musik vor die Augen kommt.
Dabei fällt mir zum Beispiel die tragisch-romantische Szene des letzten Festes der Bewohner von Wismar im Herzog-Film "Nosferatu – Phantom der Nacht" ein. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere Leser an die surreale Szene der tanzenden und singenden Menschen, die auf den Tod durch die Pest warten.
Solastalgia ist ein sehr angenehm hörbares experimentelles elektronisches Werk und im Bereich der Drones sicher auch ein Stück weit innovativ, denn selten hört man so melodisch eingesetzte Drones wie hier.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Suite One |
2 | Decay Waves 7:23 |
3 | Coastal Trapped Disturbance 5:52 |
4 | Chrysalism 6:10 |
5 | Visible Through The Shroud 6:50 |
6 | Kiss All The Pretty Skies Goodbye 5:56 |
7 | Black Pitch 6:25 |
8 | Suite two |
9 | Solastalgia 38:04 |
10 | (Atrial) |
11 | (Cloak) |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |