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Anthology of Interplanetary Folk Music Vol. 2 – The Canon
Info
Musikrichtung:
Electronica / Elektronische Musik / Experimental / Modern Classic / Ambient
VÖ: 10.5.2019 (RVNGNL) Gesamtspielzeit: 40:47 Internet: http://www. craigleon.com/ https://www.discogs.com/de/artist/108095-Craig-Leon |
Der 1952 geborene Amerikaner Craig Leon ist vielleicht weniger für seine eigenen Werke bekannt, als für seine wichtige Produzententätigkeit Mitte der 70er bis Mitte der 80er Jahre. In dieser Zeit war er mit Bands wie Suicide, The Ramones und den Talking Heads und auch Blondie (Für welche er in den 70ern aber auch für das 90er Comebackalbum tätig war) zugange und entwickelte mit diesen quasi den Sound des US Garage und Wave.
Seit Ende der 90er hat er sich auf die Produktion von klassischen Alben konzentriert. Hier war er für große Namen wie Luciano Pavarotti und das Vienna RSO tätig. Zusätzlich hat er auch noch Filmmusiken geschrieben bzw. Beiträge zu Filmmusiken geliefert. Hier sind z.B. "Karate Kid" und "Sid and Nancy" stellvertretend zu nennen.
Dass er bei all diesen Tätigkeiten bei seiner Anfang der 80er Jahre gestarteten Solokarriere erst auf sieben Alben gekommen ist, ist vielleicht verständlich. Interessant sind dabei zwei Aspekte. Erstens: die ersten drei Alben erschienen von 1981 – 1984, die letzten vier (inklusive dem neuen Album) zwischen 2015 und 2019. Zweitens: Alle Alben haben ein ähnlich gelagertes Thema: es geht immer um das Zusammentreffen mit Außerirdischen.
Da es sich bei der Musik von Anthology of Interplanetary Folk Music Vol. 2 – The Canon um reine elektronische Instrumentalmusik handelt, lassen jedoch nur die sphärischen, durchaus an Tangerine Dream und / oder Klaus Schulze erinnernden Keyboardsounds auf dieses Thema schließen. Ansonsten bieten die sieben Stücke mit knapp 41 Minuten Spielzeit einen sehr interessanten und homogenen, futuristisch klingenden Soundtrackklang ohne Bilder. Einige Stücke sind sehr perkussiv angelegt und wirken so schon ein wenig poppig. Andere sind sehr sphärisch, bieten dunkle Klanglandschaften die zwar durchaus hymnisch sind, aber nie erdrückend wirken.
An seine Arbeiten mit anderen Künstlern erinnert hier eigentlich nichts, am ehesten könnte man diese wunderbar sphärische elektronische Musik noch mit klassischer Musik vergleichen. Losgelöst von der Vita des Künstlers haben wir hier ein hochklassiges elektronisches Album zwischen Ambient, Pop und auch noch ein wenig elektronischer Musik das angenehm retro klingt.
Die 40 Minuten bieten herrlichen Klang zum Augenschließen und Erfahren des ganz eigenen Kopfkinos zu diesem stimmigen Sound.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | The Earliest Trace | 2:57 |
2 | Standing Crosswise In The Square | 6:09 |
3 | The Respondent In Dispute | 7:29 |
4 | Four Floods Of The Point | 5:40 |
5 | The Twenty Second Step As Well As The Tenth | 5:05 |
6 | The Gates Made Plain | 7:27 |
7 | Departure | 6:00 |
Besetzung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |