Reviews
Absolute Zero
Info
Musikrichtung:
Pop - Rock - Fusion
VÖ: 12.04.2019 (Zappo) Gesamtspielzeit: 42:02 Internet: http://www.brucehornsby.com/ http://oktoberpromotion.com/de |
“The Way It Is“, so schallte es 1986 in das damalige Musikgeschehen, und wahrscheinlich wird Bruce Hornsby noch heute daran festgemacht. Eigenen Angaben zufolge mag er seine alten Alben mittlerweile nicht mehr. Und von jener Musik ist nun auch nichts mehr zu hören, vielmehr bietet die neue Platte, Absolute Zero, reichlich Ansatz, zu polarisieren.
Nicht nur, dass die Musik mittlerweile anders ist, sondern auch, weil sich Hornsby so gar nicht festlegt auf einen einheitlichen Stil. Bereits im Eröffnungssong, dem Titelsong, klingt er doch gar ein wenig nach Sting oder Peter Gabriel. Locker swingend wird er hierbei vom renommierten Jazz-Drummer Jack DeJohnette großartig begleitet. Dennoch ist kein Jazz entstanden. Und so entwickeln sich im Laufe der Platte weitere Überraschungen, ein stampfender simpler Rhythmus neben einem perlend virtuosen Piano auf “Fractals“, ein zerrissen wirkender Song, der aber doch irgendwie zusammenklebt, verträumte Piano-Klänge wie aus dem New Age entsprungen oder romantischer klassischer Musik (“Cast-Off“), alle Songs werden darüber hinaus auch durch die Beteiligung der unterschiedlichen Gäste geprägt, die ihren eigenen Ansatz mit- und eingebracht haben.
“Voyager One (featuring yMusic)“ ist ein eigentümlich wirkendes Gebilde, einerseits durch das New Yorker Kammerensemble yMusic fast ein wenig in Richtung des Penguin Cafe Orchestra’s gedrängt, andererseits durchaus mit einem Wiedererkennungswert, dass es gar ein wenig hit-tauglich macht. “Take You There (Misty)“ hat Hornsby zusammen mit Robert Hunter geschrieben, dem Robert Hunter, der für Grateful Dead arbeitete, und das passt natürlich insofern, als dass Hornsby einer der letzten (überlebenden) Keyboarder jener Band war. Doch danach klingt das auch so gar nicht, denn abermals sorgt yMusic für die orchestrale Ausstattung, diese Formation ist ein wahrer Glücksgriff für diese Platte, sind jene Songs, bei denen sie beteiligt ist, die weitaus interessantesten!
Eigentlich ist das Album eine wahre Fundgrube für Entdecker, denn mit jedem einzelnen Song zeigt uns der Musiker ein neues oder weiteres Gesicht, zum Beispiel ein sehr melancholisches mit der Ballade “Never In This House“. Letztlich wird es dieses Album mit Sicherheit nicht in die Charts schaffen, diese Musik ist für Liebhaber des Besonderen, des nicht Alltäglichen, mitunter ist das nicht leicht zu konsumieren, denn es gibt ungewohnte Ecken und Kanten, die jedoch dafür sorgen, dass es über die gesamte Spielzeit sehr lebendig und spannend bleibt.
Trackliste
2 Fractals
3 Cast Off (featuring Justin Vernon and Sean Carey)
4 Meds (featuring Justin Vernon, Blake Mills and Rob Moose)
5 Never In This House (featuring yMusic and The Staves)
6 Voyager One (featuring yMusic)
7 Echolocation
8 The Blinding Light Of Dreams (featuring yMusic)
9 White Noise
10 Take You There (Misty) (featuring yMusic)
Besetzung
Jack DeJohnette (drums - #1)
Justin Vernon
Sean Carey
Blake Mills
Rob Moose
yMusic
The Staves
(keine näheren Angaben vorliegend)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |