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Gold

Why Aren’t You Laughing

Info Musikrichtung: Dark Rock VÖ: 05.04.2019 (Artoffact / Cargo) Gesamtspielzeit: 50:50 Internet: https://www.facebook.com/thebandGOLD

No Image hieß das zweite Album der Holländer Gold. Jenes sagte nicht nur einiges über das Selbstverständnis der mittlerweile zum Sextett aufgestockten Band aus, sondern war auch eine komplette Kehrtwendung vom hellen, mit beiden Beinen im Retro-/Classic-Rock stehenden Debüt Interbellum. Die dunkle Seite gab von da an den Ton an. Anfangs noch recht schroff und biestig, gibt man sich auf Album Nummer vier, Why Aren’t You Laughing ein ganzes Stück eleganter.

Das sollte aber nicht darüber hinweg täuschen, dass Gold immer noch recht abgründige und zeitkritische Musik machen. Eine Musik die vom Postpunk und krachendem 90er-Alternative-Sounds geschult ist, sich aber auch Ausflüge in nordische Düstersounds gönnt, die, wie beim intensiven „Taken By Storm“, bis zur Black-Metal-Ästhetik reicht. „Wide-Eyed“ knirscht dafür schon regelrecht im Doom-Format vor sich hin. Man erlaubt sich also so manchen Schlenker, was gerade auch das spannende an der Truppe ist.

Dabei startet Why Aren’t You Laughing mit „He Is Not“ angenehm lebhaft und eingängig. Melancholisch, aber nicht runterziehend. Fast wie eine ernsthafte Version von Ghost. Das Album wird allerdings zum schleichend galoppierenden Parforceritt. Mit drei Gitarristen aufgestockt, hat man genügend Potenzial, die Tiefe, welche in den Songs steckt, klanglich mit abwechslungsreichen Texturen zu versehen, den Hörer an der Hand zu nehmen, nur um ihn dann im Anschluss Sängerin Milena zum Fraß vorzuwerfen. Dieses verführerische Wesen, welches sich nicht selten betörend gibt, nur um einen im weiteren Verlauf über eigenwillige Gesangslinien in so manch dunkle Ecke zu zerren.

Ja, Gold schon wirklich eine spannende Band, welche ihr eigenes Ding durchzieht. Und so etwas ist schließlich mittlerweile viel zu selten geworden…

Mario Karl