Reviews
Is The Texas Piano Man
Info
Musikrichtung:
Singer/Songwriter
VÖ: 14.02.2019 (New World Records) Gesamtspielzeit: 42:04 Internet: https://texaspianoman.com/ http://www.newwestrecords.com/ http://oktoberpromotion.com/ |
“Photographs”, das war ein Album von Robert Ellis, das mich spontan an die Musik von James Taylor erinnerte, oder grundsätzlich an die vielen Singer/Songwriter der Siebziger mit ihrem typischen Sound jener Tage. Dem in der Instrumentierung teilweise recht reduzierten und teilweise mit herrlichem Country-Sound versehenen Album aus 2011 folgten weitere Platten in etwa der gleichen Richtung.
Mit Is The Texas Piano Man beschreitet der Mann aus Texas einen anderen Weg. Das Genre Singer/Songwriter mag weitestgehend noch passen, doch konzentriert er sich nun im Wesentlichen auf Piano und Keyboard, und das prägt den Sound doch entscheidend. So haben sich Spuren von Pop-Songs eingeschlichen, aber nicht jene eingängigen und Hitparaden-tauglichen, sondern eher kantige und nicht sofort zugängliche Stücke. Leon Russell könnte man vielleicht spontan assoziieren, von dem kam ähnlich unangepasst wirkende Musik. Das ist also nicht unbedingt der “Piano Man“ von Billy Joel, hier findet sich eher Musik, die sich einerseits zwar an Songs der Sechziger und Siebziger zu orientieren scheint, von Elton John schimmert vielleicht gelegentlich etwas durch, aber andererseits so wirkt, als würde Ellis mit reichlich bissigen Thesen um sich werfen und seiner Meinung Ausdruck verleiht.
Die Kompositionen sind recht komplex gehalten und die Arrangements teils üppig und sperrig und damit sehr interessant im Ausdruck. So finden wir innerhalb einiger Songs bereits Rhythmuswechsel, Stimmungswechsel und damit reichlich Abwechslung. Schade, dass die Texte nicht beigefügt sind, man sollte sie sich zu Gemüte führen, um ein Gesamtbild zu erhalten, denn Ellis scheint viel zu sagen zu haben über den Lone Star State, in dem er lebt. Mein Lieblingssong ist übrigens “Lullaby“, eine hervorragende melancholische Piano-Ballade, wobei mich Ellis gesanglich wieder stark an Don McLean erinnert. Ja, dieses Album ist ein ganz Besonderes, das es verdient, beachtet zu werden.
Trackliste
2 When You’re Away
3 Nobody Smokes Anymore
4 Passive Aggressive
5 Father
6 There You Are
7 Let Me In
8 Aren't We Supposed to Be in Love
9 Lullaby
10 He Made Me Do It
11 Topo Chico
Besetzung
Kelly Doyle (guitars)
Geoffrey Muller (bass guitar)
Michael (Tank) Lisenbe (drums, percussion, background vocals and vocal arrangements)
Josh Block (congas and auxiliary percussion)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |