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Robert Coyne

Out Of Your Tree

Info Musikrichtung: Minimal Rock / Indie VÖ: 05.10.2018 (Meyer Records) Gesamtspielzeit: 41:00 Internet: http://robertcoyne.net/ http://www.meyerrecords.com/ https://www.promo-team.de/

Coyne? Richtig – Musikkenner werden ihn noch kennen – Kevin Coyne. Robert Coyne ist sein Sohn, mittlerweile auch schon fünfzig Jahre alt. Out Of Your Tree ist jedoch erst sein zweites Soloalbum. Ansonsten hatte der britische Musiker mit dem Drummer von Can, Jaki Liebezeit, zusammengearbeitet und drei Platten aufgenommen. Dieses konnte aufgrund des Todes von Liebezeit nicht mehr fortgeführt werden. Nun trommelt Werner Steinhauser, der seinerseits lange mit Kevin Coyne gearbeitet hatte. Mit stoischer Genauigkeit gibt er der folkig inspirierten Musik ein zackiges Gerüst, der Rhythmus kommt stets auf den Punkt, manchmal klingt es wie programmiert. Das führt dazu, dass eine bisweilen sehr trockene Atmosphäre entsteht, zumal Coyne mit seiner weichen und zurückhaltenden Stimme auch nicht allzu viel Aufregung ins Geschehen bringt. Lässt man den Gesang weg, dann assoziiere ich oft zur Musik von Michael Rother. (“Flammende Herzen“). Derart ähnlich ist sie mitunter angelegt.

Somit kann eine mitunter hypnotisch wirkende Stimmung erzeugt werden, die in den Bann zieht ob ihrer simplen Arrangements. Gedankenverloren, geheimnisumwoben, sehr entspannt und repetitiv strömt die Musik, und man ist sich zunächst nicht ganz klar, worin ihre Eigenwilligkeit besteht. Nun, vielleicht ist es ein gewisser Aspekt des Unfertigen, des noch nicht fertig produzierten Takes, Übungen im Proberaum, die einzelne Songs lediglich vorstellen sollen. Aber genau das macht es so sympathisch, mitunter erinnert mich so manche Stimmung auch an Songs von Lou Reed. Der gehauchte Gesang auf den meisten Titeln wirkt nicht sehr anspringend, diese Art von Insichgekehrtsein hat allerdings einen speziellen Reiz. Neben der akustischen Gitarre ist es der Einsatz der Elektrischen, mit dem Coyne mittels einiger Effekte eine zusätzliche verschwommen klingende Stimmung einbringt. Keine großartigen Soli trägt er vor, sondern lässt das Instrument allein klangbestimmend und mit Hall versehen wirken, und durchbricht die oft vorherrschende Melancholie dadurch.

Wolfgang Giese