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Walter Smith III

Twio

Info Musikrichtung: Modern Jazz VÖ: 23.02.2018 (Whirlwind Records) Gesamtspielzeit: 48:15 Internet: http://www.waltersmith3.com/ http://www.whirlwindrecordings.com/ http://www.uk-musikpromotion.de/

Der Jazzmusiker Walter Smith III wurde am 24. September 1980 in Houston, Texas, geboren. Der Tenorsaxofonist spielt das Instrument seit seinem siebten Lebensjahr, sein erstes Soloalbum erschien im Jahre 2006. Twio ist seine fünfte Veröffentlichung, zwischendurch spielte er auch auf Platten von Christian Scott, Ambrose Akinmusire und Eric Harland. Harland, der Schlagzeuger, ist nun in seiner Band aktiv und wird von zwei wechselnden Bassisten bei der Rhythmusgebung unterstützt, von Harish Raghavan und Christian McBride. Zudem spielt der Tenorist Joshua Redman als Gast auf zwei Titeln.

Das Cover der CD ist vollends auf Retro getrimmt, und so mag das in Zusammenhang stehen mit den gewählten Songs, bis auf “Contrafact“ allesamt keine Eigenkompositionen. Smith ist ein Tenorsaxofonist mit einem eleganten Ton und spielt selten extrem druckvoll, aber mittels schneller Tonfolgen erzeugt er ein hohes Maß an Flüssigkeit und Ausdruckskraft im Spiel, gleich “Nobody Else But Me“ ist ein gutes Beispiel dafür. Das pianolose Trio glänzt durch interaktives Spiel und so gelingt es dem jeweiligen Bassisten und dem Schlagzeuger blendend, die dadurch entstandene Lücke aufzufüllen mit Ihrer ausgeprägten Flexibilität. “On The Trail“ ist eines der beiden Saxofon-Duette der Platte. Das erweiterte Trio-Format wird dadurch belebt mit einer Variante, die nicht ausufert in jeweiligen “Saxophone Battles“, sondern sich gegenseitig befruchtet und zu herrlichen Zwiegesprächen beider Musiker führt.

Anders gestaltet ist ebenfalls “We’ll Be Together Again“, denn das ist letztlich ein Duett zwischen Smith und Harland, ein Duett der ruhigen Art, irgendwie habe ich jedoch das Empfinden, dass etwas fehlt, und so muss man sich an diese Konstellation erst einmal gewöhnen, in schnellem Tempo gespielt wäre mir das leichter gefallen, aber diese Ballade ist sehr ungewöhnlich gestaltet. Insgesamt betrachtet erleben die Original-Kompositionen eine interessante Neugestaltung, sehr gut gefällt mir hierbei “Adam’s Apple“, im Original von Wayne Shorter. Hier schleicht sich ein dezenter Groove ein und manchmal streift das an ganz leichtem Funk. Die Ballade “The Peacocks“ ist wunderschön gestaltet und zeigt, wie “We’ll Be Together Again“ mit Bass auch hätte klingen können, man sollte die beiden Stücke gern als Vergleich heranziehen. Zu guter Letzt startet “Contrafact“ herrlich, mit beiden Saxofonisten unisono, bis sie sich dann, bei Einsatz der Rhythmusgruppe, verspielt umgarnen, das atmet ein ganz wenig die Spannung des Bebop.

Wolfgang Giese