Reviews
No Cross No Crown
Info
Musikrichtung:
Southern Metal, Heavy Rock
VÖ: 12.01.2018 (Nuclear Blast) Gesamtspielzeit: 52:49 Internet: http://www.coc.com http://facebook.com/corrosionofconformity |
Was lange währt, wird endlich gut – oder so ähnlich. Über die Wiedervereinigung von Corrosion Of Conformity 2010, nach einer vierjährigen Pause, durfte man sich freuen. Aber so richtig gut waren die beiden Trio-Alben Corrosion Of Conformity und IX irgendwie nicht. Mehr Freude ließ da schon die Nachricht aufkommen, dass Sänger und Gitarrist Pepper Keenan sich von Down etwas mehr zurückzieht und sich wieder seinen alten Band widmet. Und so war sie wieder vereint, die erfolgreichste C.O.C.-Besetzung.
Mit No Cross No Crown meldet man sich nun auch wieder an der Veröffentlichungsfront zurück. Man hat schon erwartet, dass man den Blick zurück Richtung der eigenen Meilensteine Deliverance und Wiseblood wagen würde. Und genau so ist es auch gekommen. Das Album hätte so gut und gerne auch Mitte der Neunziger erscheinen können. Da der Sound angenehm zeitlos klingt, funktioniert die Mucke allerdings auch heute noch tadellos. Sumpfiger Metal mit einer satten Portion Coolness, die auf den Classic Rock der 70er mit Thin-Lizzy-, ZZ-Top- und Black-Sabbath-Reminiszenzen trifft. Das war das, mit dem die Band ihre Fans und die Musikszene 1994 überraschte.
Daran gibt es nach wie vor nichts auszusetzen. Nur der Gesang klingt mittlerweile ein ganzes Stück rauer. Herr Keenan ist schließlich auch nicht mehr Mitte 20. Passt aber wunderbar zum angenehm sägenden Sound voller traditionellem Muckertum mit knackigen Riffs und tollen, oft zweistimmigen Gitarrenmelodien. Nach dem Intro „Novus Deus“ groovt man mit „The Luddite“ ordentlich los und man fühlt sich sofort zu Hause. Das ist knackiger, antreibender Heavy Rock von einem Haufen kerniger Kerle, wie er sein sollte. Mal gibt man sich fuzzy sludgig („Old Disaster“), dann wieder mit jeder Menge traditionellen Bezügen („E.L.M.“), äußerst trocken rockend („Little Man“) oder cool rollend („Wolf Named Crow“). Auch bluesig balladeske Anklänge haben sich mal eingeschlichen („Nothing Left To Say“).
Richtig gute, inspirierte Songs mit kleinen Widerhaken findet man auf No Cross No Crown zahlreiche (Tipps: die im Text bereits genannten), aber keine Überhits á la „Albatross“ oder „Clean My Wounds“. Aber das ist auch kein Schmerz, da sich die Platte sich als Grower erweist, der einen von Mal zu Mal besser gefällt.
Somit kann man dieses Mal guten Gewissens von einem Comeback nach Maß sprechen!
Mario Karl
Trackliste
1 | Novus Deus | 1:26 |
2 | The Luddite | 4:39 |
3 | Cast the First Stone | 3:43 |
4 | 1. No Cross | 1:18 |
5 | Wolf Named Crow | 5:12 |
6 | Little Man | 4:31 |
7 | Matre’s Diem | 1:26 |
8 | Forgive Me | 4:06 |
9 | Nothing Left to Say | 6:22 |
10 | Sacred Isolation | 1:22 |
11 | Old Disaster | 4:44 |
12 | E.L.M. | 4:02 |
13 | No Cross No Crown | 3:55 |
14 | A Quest to Believe (A Call to the Void) | 6:01 |
Besetzung
Reed Mullin: Drums, Vocals
Mike Dean: Bass, Vocals
Woody Weatherman: Guitars, Vocals
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |