Reviews
Superscope
Info
Musikrichtung:
Pop
VÖ: 29.09.2017 (PIAS) Gesamtspielzeit: 34:11 Internet: http://www.kittydaisyandlewis.com/ https://www.pias.com/ |
Superscope - könnte das in etwa so etwas wie erweiterter Spielraum bedeuten? Nun, das mag zutreffen angesichts der Musik, die Kitty, Daisy & Lewis im Jahre 2008 mit ihrer Debutplatte vorlegten im Vergleich dazu, was die neue Scheibe enthält. Nach “The Third“ ist dieses logischerweise die vierte Platte der Geschwister Kitty, Daisy und Lewis Durham.
Um erneut auf das Debut zurückzukommen – ich stellte bereits fest, dass die Musik eine Art von unbekümmerter und unbedarfter Frische ausstrahlte, die durch den amateurhaften Charakter auch diese Quäntchen sympathischer Unfertigkeit hatte. Es war sicher dieser raue und holprige Charme, der begeistern konnte. War die Musik inspiriert von R’n’B, Swing, Blues, Country und Rock’n’Roll der 1940er und 1950er Jahre, so hat sich dieses mittlerweile in der Tat erweitert, zumindest auf den beiden Vorgängern dieser Platte. Nun scheint man teilweise wieder auf ursprüngliche Zutaten zurückgegriffen zu haben, doch so leicht und locker wie einst klingt das leider nicht mehr, sondern eher bemüht. Und – die gesanglichen Leistungen der Drei sind noch immer entfernt davon, besser geworden zu sein, recht durchschnittlich im Ganzen.
Der Eröffnungssong bietet einen entspannten Groove, Leadgesang von Lewis, gar kein so schlechter Start. Positiv zu bewerten ist sicherlich, dass Einiges an Abwechslung geboten wird, es ist ja einerseits auch gut, wenn man sich von den Retro-Anfängen gelöst hat, doch zu einem guten Pop-Song gehört schon Einiges, dass man an guten Zutaten einsetzen sollte. Auch die Zutaten sind es nicht zwingend, die das Album für mich in der Spitzengruppe scheitern lassen.
Im Kern sind einige Songs allerdings dazu prädestiniert, gut zu sein, “Slave“ zum Beispiel besitzt erneut diesen entspannten Groove, gesanglich passt es emotional auch, und das Arrangement gibt ebenfalls keinen Anlass zum Meckern. “Black Van“ klingt wie ein schlechter Abklatsch einer Nummer der B-52s, und so wechseln Licht und Schatten, auch der bemühte Versuch, ernsthaft einen Blues zu interpretieren, scheitert ganz fürchterlich, grundsätzlich bereits am Gesang von Lewis, mit “Love Me So“, dafür klingt das rockende “Down On My Knees“ wiederum angenehm frisch und zugänglich.
Mit “Just One Kiss“ tritt dann noch eine schmachtende Schnulze auf die Bühne und “Whole Lot Of Love“ kann man auch noch als relativ positiven Aspekt durchgehen lassen. Der Schluss-Song gibt Anlass zu Hoffnung, “Broccoli Tempura“, ist eine Instrumentalnummer. Ja, und das geht dann ganz cool und funky, im Dialog zwischen Hammondorgel und einer E-Gitarre mit klarem und reinem Sound, vonstatten, mein Lieblingstitel, eindeutig…
Trackliste
2 The Game Is On
3 Team Strong
4 Slave
5 Black Van
6 Love Me So
7 Down On My Knees
8 Just One Kiss
9 Whole Lot Of Love
10 Broccoli Tempura
Besetzung
E. Thornton (horns)
B. Rose (horns)
T. Edwards (horns)
H. White (string arrangements)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |