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Gandalf

To another Horizon

Info Musikrichtung: Electronica / Soft-Prog VÖ: 24.06.2016 (1983) (Esoteric / Cherry Red / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 48:45

Tangerine Dream Fans, die auch etwas mit Vangelis anfangen können (oder umgekehrt), dürften die Hauptzielgruppe für diese CD sein, der man die frühen 80er meilenweit gegen den Wind anmerkt.

Den sphärischen Electronica-Sounds des eröffnenden „March of no Reason“, das immer wieder von ELP-artigen Keyboardfanfaren aufgemischt wird, folgt ein Longtrack, der eindeutig in die Berliner Schule gegangen ist. Hier mischen sich Tangerine Dream mit der pulsierenden Ästhetik eines Robert Schröder. Nature Sound Samples werden mir Synthesizern angereichert.

Das „Requiem for a Planet“ kommt etwas erdiger und lässt mich an Mike Rutherfords Solo Debüt Smallcreep’s Day denken. Auch „Flight of the Crystal Ship“ gehört zu den kürzeren Stücken von To another Horizon. Vangelis wird hier mit freundlich optimistischen Keyboardmelodien durchdekliniert.

Der dreigeteilte Titeltrack ist dann eine echte Enttäuschung. Nach einem Glöckchen-Intro folgt ein sich dahin quälender Synthesizer-Track mit immer den gleichen Gitarrenakkorden als Gerüst. Im letzten Teil fangen Bass und Synthesizer mächtig an zu drücken, wodurch die Leichtigkeit verloren geht, die To another Horizon in seinen guten Momenten reizvoll gemacht hat.

„Cosmic Balance“ klingt dann genauso friedlich esoterisch - wieder mit Glöckchen – wie es der Titel befürchten lässt. Als „Peace without End“ will man das garantiert nicht haben, aber für eine halbe Stunde am Sonntagnachmittag (Abschalten vor dem Titeltrack) kann man sich diesen Gandalf gerne mal geben.

Norbert von Fransecky