Reviews
Bavaria Vista Club Vol. II
Info
Musikrichtung:
Mundart-Pop/Rock
VÖ: 24.06.2016 (Focus / BSC Music / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 47:02 Internet: http://bavaria-vista-club.de http://www.bscmusic.com |
Am 2. Juli findet im Süden Bayerns das Bavaria Vista Club Festival statt, bei dem sich aktuelle Gruppen und Künstler aus dem Bereich Mundart-Pop-/Rock ein Stelldichein geben. Dies ist bereits die zweite Veranstaltung dieser Art. Die erste wurde mit einem erfolgreichen Dokumentarfilm dokumentiert, der durchaus sehenswert ist. Um sich für die zweite Auflage vorzubereiten wird im Vorfeld ein Sampler mit den auftretenden sowie weiteren, passenden Musikern ins Rennen geschickt. Wie unschwer zu erkennen, handelt es sich auch schon um die zweite Folge. Erscheinen wird das Ganze (vorerst) nur digital.
Enthalten ist sozusagen das „who is who“ der Mundart-Abteilung von BSC Music. Zum Beispiel die immer wieder feinen Folkrocker IRXN mit ihrer sehnsüchtigen Ballade „Herzenstod“ oder Zweckinger mit ihrer rührenden Geschichte „Fonsi“. Nicht fehlen dürfen die beiden Urgsteine Schorsch Hampel und Williams Wetsox, die mal wieder beweisen, dass kerniger Blues und bayerische Sprache eine fast untrennbare Kombi sind.
Die grandiosen, jungen Wilden von Oansno bringen einen unweigerlich zum Tanzen, während der Liedermacher Horst Biewald mit seinem „Boarisch Groove“ eine große Portion Lässigkeit an den Tag legt. Neben persönlichen Geschichten und einer Portion „Dohoamigkeit“ ist Sozialkritik bei den vertretenen Künstlern auch immer wieder ein Thema. Das „Gstanz’l Sound Orchestra“ Zwoastoa präsentiert diese im beschwingten Gypsy-Sound nicht so bissig wie einen Song vorher der Weiherer und seine Dobrindts im fragenden „Is des nu mei Hoamat“. Dass der Bayer trotz Heimatliebe auch durchaus weltgewandt ist, zeigt d’Housemusi, die volkstümliche Klänge mit Balkanklängen kreuzen.
Man sieht, auch auf der zweiten Ausgabe von Bavaria Vista Club gibt es wieder einiges zu entdecken. Mittlerweile mausert sich dieser Stempel zum eigenen Markenzeichen jenseits von „Heimatsound“ des bayerischen Rundfunks. Durchaus mal einen Blick wert!
Mario Karl
Trackliste
1 | Weiherer und die Dobrindts - Is des nu mei Hoamat | 4:16 |
2 | Zwoastoa - Dadiwiariwoit | 3:39 |
3 | d’Housemusi - Merci Natascha | 2:39 |
4 | Oansno - Danzn | 4:13 |
5 | Gnadenkapelle - Globt wean | 4:05 |
6 | Williams Wetsox - Bettler für Dei Liab | 3:45 |
7 | A Daneem - Hoizland | 3:43 |
8 | IRXN - Herzenstod | 4:34 |
9 | Schorsch Hampel - Rubikon | 3:40 |
10 | Horst Biewald - Boarisch Groove | 4:44 |
11 | Regina Lindinger - Eigsperrter Vogl | 2:48 |
12 | Zweckinger - Fonsi | 4:56 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |