Reviews
Calle Salvaje
Info
Musikrichtung:
Tex-Mex, Rock
VÖ: 22.01.2016 (Rivertale) Gesamtspielzeit: 22:13 Internet: http://www.johnnieselfish.com/ http://www.rivertale.net/ |
Das ist skurril:
Johnnie Selfish & The Worried Men (der selbstsüchtige Johann und die besorgten Männer) -allein der Name ist bereits skurril und lässt darauf schließen, dass eine gehörige Portion Humor Bestandteil der Band und der Musik sein könnte.
2007 entstand die Formation in Mailand. Aber nun zu vermuten, auf Songs in italienischer Sprache zu stoßen, ist weit gefehlt. So erblicke ich Songtitel in Spanisch, Französisch und Englisch.
Aufgenommen wurde die Platte im Silver Lining Studio in Mailand, und, nun wird’s ein wenig Spanisch, gemastered im Smilin‘ Castle Studio in Austin, Texas. Da kommt man schon gedanklich in die Nähe von Tex-Mex-Musik, ein Name purzelt bei mir sofort – Texas Tornados, diese Supergroup mit Doug Sahm (Sir Douglas), Augie Meyers, Freddy Fender und Flaco Jiménez.
Nun, in der Tat kommen wir der Sache, oder der musikalischen Ausrichtung, auch ein wenig näher.
Auf ihrer Webseite bezeichnen sie sich als “Independent country band“, sie stammen aus Mailand.
Überall auf der Welt haben sie ihre Musik bereits präsentiert und im Jahre 2012 nahm man in Nashville ein Album auf mit dem Produzenten John Wheeler. (Hayseed Dixie)
Selfish führt aus, dass dieses neue Album ein Tribut sein soll an die Kunst und Künstler, die am meisten inspirierten, und zwar von Mano Negra, Ennio Morricone und Hank Williams zu den Filmmusiken von Roman Polanski, Clint Eastwood und Sam Peckinpah.
Es startet sogleich mit einem potentiellen Sommerhit – “Vaquerito“ (“one two three four, one two three four, hey Vaquerito…“) Das Tempo und die offensichtliche gute Laune werden beibehalten, die Party läuft weiter auf vollen Touren.
Die Stimmung ist blendend, die Songs sind recht einfach gehalten und hinsichtlich der Arrangements kommt man schnell auf den jeweiligen Punkt, ohne großartige technische Meisterleistungen auf den Instrumenten vorzuführen. Mexikanisch anmutende Trompeten treffen auf Banjo-Klänge des Bluegrass, die E-Gitarre bringt Farbe in den Sound, bei “Cul De Sac“ darf dann auch einmal ein Saxofon energisch auftreten, dem Gesang merkt man an, dass keine Muttersprachler am Werk sind, ein gewisser Akzent bestimmt ihn stark, das passt jedoch vorzüglich in das Gesamtbild.
Nach den durchgehend temporeichen wilden Ritten wird mit dem letzten Song ein Gegenpol gebildet, die nur vom Gesang geprägte Interpretation eines alten Spirituals/Gospels aus der reichen Tradition des amerikanischen Südens. Ja, das ist in der Tat herrlich mitreißende Party-Musik, und ein Livekonzert der Band dürfte ebenfalls für reichlich gute Stimmung sorgen!
Hinsichtlich der Dauer der Platte kann man sie mit gut 22 Minuten Spielzeit jedoch allenfalls als EP einstufen...
Trackliste
2 Lost Sally Blues
3 El Gringo
4 Teresita
5 Alone & Forsaken
6 Cul De Sac
7 Mapache
8 Stranger In Paris
9 Working On A Building
Besetzung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |